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©​ Gibeon, southern Namibia, UWC Mayibuye Archive, Eric Miller, 1987

"When Gathering Ruins Through Ceremony, Objects Become Songs" / Sonorous Bodies, Part II

Dreitägiges Festival in der ifa-Galerie Stuttgart

22. Sep 2022
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24. Sep 2022
ifa-Galerie Stuttgart

Was bedeutet es, wenn wir "Objekte" als "Klang-Körper" erkennen, die uns mit der Vergangenheit verbinden, Geschichten erzählen und ihre eigene Lebendigkeit haben? In Resonanz mit der 15. Triennale für Kleinplastik Fellbach öffnet sich in der ifa-Galerie ein flüchtiger Raum, in dem Restitution in Auseinandersetzung mit geraubten "Klang-Körpern" über künstlerische Praktiken und Erinnern neu adressiert wird.

In Museen als "Objekte" klassifiziert und hinter Vitrinen verstummt, erhalten sie durch Verkörperungen und Verknüpfungen, die sie zwischen Generationen über ihre Bedeutung, Präsenz und ihren Gebrauch entstehen lassen, Lebendigkeit zurück: "Objekte" werden zu "Klang-Körpern". Konkreter Anknüpfungspunkt der Video-Sound-Installation, die in der ifa-Galerie entsteht und über drei Tage performativ aktiviert wird, ist die Rückgabe von 23 „Klang-Körpern“ des Ethnologischen Museums Berlin an das Nationalmuseum in Windhoek (Namibia). Kurz vor der Eröffnung der Fellbach Triennale wurden die "Klang-Körper" für den Transport vorbereitet und verpackt, ein Prozess, den die Künstler:innen Memory Biwa und Robert Machiri dokumentierten, künstlerisch reflektieren und bearbeiten. Nur wenige Tage später installierte Memory Biwa als Ko-Kuratorin der Fellbach Triennale die Arbeiten von fünf Künstlerinnen aus Namibia und Südafrika: Thania Petersen, Vitjitua Ndjiharine, Philisa Zibi, Stephané Conradie und Elisia Nghidishange. Im Zusammenkommen dieser beiden Prozesse werden grausame historische Ereignisse, unermüdlicher Widerstand und das Stiften von Erinnerung auf vielfältige Weise aktiviert.

​3-tägiges Programm konzipiert von Pungwe (Memory Biwa & Robert Machiri) in Kooperation mit Nikola Hartl und der ifa-Galerie Stuttgart. In Resonanz mit der 15. Triennale Kleinplastik Fellbach.

Programm

Donnerstag, 22.09.2022

  • 18:00 Uhr – Eröffnung und Begrüßung durch Bettina Korintenberg, Einführung in das Projekt durch Memory Biwa
  • 18:30 Uhr – Screenings & Gespräch: Zur Eröffnung von "When Gathering Ruins Through Ceremony, Objects Become Songs" /  Sonorous Bodies, Part II werden Filmausschnitte und Filmmaterial gezeigt, die die Grammatik der Restitution durch den Prozess des Filmemachens verhandeln. In einem Gespräch werden verschiedene künstlerische Praktiken und Erfahrungen mit Memory Biwa, Robert Machiri, Gabriel Rossell Santillán, Nikola Hartl und den Gästen diskutiert. Anschließend gibt es ein gemeinsames Essen und Musik

Freitag, 23.09.2022

  • 16:00 Uhr –LISTENING AT PUNGWE: Lecture-Performance. Die Künstlerin Libita Clayton wird als eine Übung in Klangarchäologie ungehörte Klänge einer mineralischen Landschaft erforschen, die von den Geistern des Kolonialismus und der Extraktion heimgesucht wird. In ihrer Lecture-Performance beschwört sie in Form eines Klagelieds eine Polyphonie von Stimmen der Vorfahren.
  • 17:00 Uhr – PUNGWE: Pungwe ist ein multidisziplinäres Projekt von Memory Biwa und Robert Machiri, das akustische Momente durch Installationen und Performances aktiviert, um koloniale Archivierungspraktiken zu dekonstruieren. Dieses spezifische Pungwe konzentriert sich auf die "Sonorous Bodies" (Klangkörper) und somit auf die vielschichtigen Verbindungen zwischen Objekten, Körpern und Landschaften durch Klang und andere Arten der Erzählung wie Gesang, Performances und Zeremonie. Begleitet wird der Abend von Essen und Getränken. Open End.

Samstag, 24.09.2022

  • 16:00 Uhr – Outro: Verkörperte Kartografien, Treffen beim Eingang der ifa-Galerie am Charlottenplatz. Am dritten Tag verlassen wir die Galerie mit einer Prozession/einem Spaziergang durch Stuttgarter Erinnerungsgeographien begleitet von Poesie und Interventionen des namibischen Dichters, Schriftstellers und Performers Keith Black und der Stuttgarter Künstlerin Yara Richter. Der Tag klingt gemeinsam mit einer kleinen Versammlung und einer Listening-Session im öffentlichen Raum aus.

Die 15. Ausgabe der Triennale Kleinplastik Fellbach beschäftigt sich mit der Lebendigkeit der Dinge. Unter dem Titel "Die Vibration der Dinge" werden fundamentale Fragen unserer Gegenwart aufgeworfen – Fragen, die zentral sind für unser Zusammenleben auf diesem Planeten. Ausgehend von einer Lebendigkeit der Materie und somit auch einer Wirkmacht von Objekten, werden künstlerische Positionen vorgestellt, die sich mit gesellschaftlich hochaktuellen Fragen nach Eigentum, Verflechtung, Restitution und Verantwortung beschäftigen.

Kuratiert von Elke aus dem Moore gemeinsam mit Memory Biwa, Antje Majewski und Gabriel Rossell Santillán.

Öffnungszeiten der ifa-Galerie Stuttgart

Mittwoch – Sonntag: 12:00 – 18:00 Uhr
Montags, dienstags und feiertags geschlossen

Eintritt frei

 

Stefanie Alber

Charlottenplatz 17
D-70173 Stuttgart

Anfahrtsweg