Katia Kameli – Das Hohelied der Vögel / The Canticle of the Birds

Vom 13. Mai bis 30. Juli 2023 zeigt die ifa-Galerie Berlin die Ausstellung "Das Hohelied der Vögel / The Canticle of the Birds" der französisch-algerischen Künstlerin Katia Kameli. Mit ihren Werken lädt sie dazu ein, über das eigene Suchen und die eigene Identität nachzudenken. In der ifa-Galerie Berlin präsentiert Kameli erstmalig ihren neuen Film "Le Cantique des oiseaux", mit dem sie sich auf eine Übersetzungsreise begeben hat.

Ausstellungsdauer: 13. Mai – 30. Juli 2023
Eröffnung: Freitag, 12. Mai 2023, 19:00 Uhr
Künstleringespräch: Samstag, 13. Mai 2023, 16:00 Uhr, mit Katia Kameli und Kuratorin Valerie Chartrain

Pressebesuche können ab dem 12. Mai persönlich vereinbaren werden, bitte kontaktieren Sie uns unter: ifa-Galerie-Berlin(at)ifa.de oder mail(at)corinnawolfien.com
Pressebilder sind hier verfügbar.

Die Ausstellung von Katia Kameli ist inspiriert von der Konferenz der Vögel des sufischen Dichters Fariduddin Attar, der im Persien des 12. Jahrhunderts lebte. In seinem Epos folgen wir der Initiationsreise von Tausenden Vögeln auf der Suche nach dem mythischen Vogel Simurgh, einer Allegorie für das Göttliche. Nur dreißig Vögel erreichen auf der Reise durch sieben Täler das Ziel und erkennen Simurgh schließlich als ihr eigenes Spiegelbild. Jede Reise ist ein Weg zu uns selbst, scheint der Dichter uns zu sagen.

Die Vögel aus dem allegorischen Gedicht wurden für die Ausstellung Das Hohelied der Vögel /The Canticle of the Birds aus Keramik gefertigt, einer handwerklichen Technik, die sich in zahlreichen Kulturen wiederfindet und symbolhaft auf den Ursprung des Lebens verweist. Die Skulpturen sind gleichzeitig Musikinstrumente und lassen sich als Tonpfeifen (Okarinas) spielen; sie sind in dem neuen Film von Katia Kameli, Le Cantique des oiseaux, zu hören, der in der ifa-Galerie Premiere feiert. Er zeigt Tänzer:innen im Garten von Rayol am französischen Mittelmeer, die je eine Vogelart repräsentieren. Jeder Vogel und somit jede:r Tänzer:in folgt einer eigenen Choreografie und gibt auf charakteristische Weise einen eigenen Klang wieder. Die Tänzer:innen bewegen sich nach der Regie von Youness Anzane und zu Musikkompositionen von Aurélie Sfez.

Der Film ist eine Übersetzungsreise, in dem nicht einfach eine Sprache in die andere übertragen wird, sondern es vermischen sich Traditionen, Geschichten und Kulturen ineinander bereichernder Weise. Die Erzählungen sind verschiedene Ausprägungen ein und derselben hybriden, vielfältig beeinflussten und durchlässigen Ausgangsgeschichte.

Katia Kameli präsentiert ihre ganz eigene Übersetzung des Epos, indem sie sich diverse Erzählelemente in neuen Formen und Kombinationen aneignet, und neuartige musikalische, tänzerische und geografische Ebenen hinzufügt. Auf diese Art vermittelt sie, wie die Suche dieser Vögel nach einer besseren Zukunft auch eine Metapher für das Leben ist: Sie haben als Gruppe den Weg gemeinsam zurückgelegt und begegnen sich am Ende der Reise wieder. Diese Wiederbegegnung lässt sich als ein Schritt nach vorne verstehen, eine Utopie, die zeigt, was gemeinsam möglich ist.

In der Ausstellung verbinden sich Katia Kamelis Keramikfiguren, Aquarelle, Seidenmalereien, ihre Skizzen und der Film zu einem poetischen Ganzen. Kameli lädt die Besucher:innen ein, sich auf eine innere Reise voller Spiritualität und Schönheit zu begeben, über das eigene Suchen und die eigene Identität nachzudenken. Sind wir denn nicht die Summe all der Geschichten, die vor uns da gewesen sind?

Katia Kameli lebt in Paris und arbeitet mit unterschiedlichen Medien, vorrangig mit Film und Video. Seit Beginn der 2000er Jahre schuf sie ein dichtes, facettenreiches Werk. Französisch-algerisch geprägt, überquert sie Grenzen zwischen verschiedenen Geografien und beleuchtet die toten Winkel der Geschichte. Sie verknüpft zurückliegende Ereignisse miteinander, erneuert Verbindungen, bringt stumme Wortmeldungen zu Gehör und entwirft Gegenerzählungen. Ihre künstlerischen Untersuchungen setzen sich zu einer Vielfalt von Perspektiven zusammen. Sie war für den AWARE-Preis 2022 nominiert und wurde von dem Mondes Nouveaux Programm ausgezeichnet.

Valerie Chartrain, lebt in Berlin und in Paris. Seit 2002 entwickelt Valerie Chartrain kuratorische und diskursive Veranstaltungen sowohl allein als auch im Kollektiv; sie arbeitet mit Künstler:innen, Galerien und anderen Institutionen an der Produktion von Texten, Ausstellungen, Katalogen und Veranstaltungen. Sie ist Co-Chefredakteurin von Petunia, einem feministischen und intersektionalen Magazin für Kunst und Kultur. Sie ist spezialisiert auf die Entwicklung von Kreativstrategien, dabei konzeptualisiert, realisiert und leitet sie Zukunftsprojekte.

Programm

Rundgang durch die Ausstellung
mit Carlotta Fritz

am Donnerstag, 25. Mai und 15. Juni 2023, jeweils 18:00 Uhr
und nach Anmeldung unter ifa-galerie-berlin(at)ifa.de

Le Roman Algérien (Der algerische Roman) von Katia Kameli (OmU)

Samstag, 03.Juni 2023, 20:00 Uhr
SİNEMA TRANSTOPIA Lindower Str. 20/22/Haus C, 13347 Berlin

Im Anschluss an die Vorführung findet ein Gespräch mit der Künstlerin und Regisseurin Katia Kameli statt.

Die ifa-Galerie Berlin zeigt in Kooperation mit Sinema Transtopia den Film Le Roman Algérien von Katia Kameli, der in drei Kapiteln konzipiert ist und auf sensible Weise die komplexen Beziehungen einer Nation zu ihrer Geschichte und die Rolle der Bilder bei der Konstruktion des nationalen Romans und seiner Archetypen beleuchtet.

Die Parade der Vögel
Ein KinderKunstProgramm mit Svenja Wolff
Für Kinder im Alter von 6-9 Jahren

Sonntag, 11. Juni 2023, 11:00-13:00 Uhr

Kontakt und Öffnungszeiten ifa-Galerie Berlin

ifa-Galerie Berlin
Alya Sebti und Inka Gressel – Galerieleitung

Linienstraße 139/140
10115 Berlin

ifa-Galerie-Berlin@ifa.de
www.untietotie.org

@ifagalleryberlin

Dienstag – Sonntag 14.00-18.00
Donnerstag 14.00-20.00

Eintritt frei

Über das ifa

Das ifa–Institut für Auslandsbeziehungen setzt sich als Mittler und Akteur mit seinen Netzwerken, Projekten und seiner Forschung weltweit für die Freiheit in Kunst, Zivilgesellschaft und Wissenschaft ein. Es schafft analoge und digitale Räume für Begegnung, Austausch, Aushandlung und Ko-Kreation. Das ifa fördert den Kunst- und Kulturaus- tausch in Ausstellungs-, Dialog- und Konferenzprogrammen und agiert als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Es ist weltweit vernetzt und setzt auf langfristige, partnerschaftliche Zusammenarbeit. Das ifa wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart.

Über die ifa-Galerien

Die Galerien des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart und Berlin zeigen zeitgenössische Kunst aus einer globalen Perspektive. Postkoloniale Bewegungen werden ebenso in den Blick genommen wie künstlerische Reflexionen zu den Themen Migration, Umwelt und kulturelle Transfers. Die Welt aus einer Vielfalt und Pluralität von Perspektiven zu betrachten und neu zu erzählen, ist dabei zu einer Arbeitsweise geworden, mit der die ifa-Galerien emanzipatorische Prozesse, Interaktionen und künstlerische Räume gestalten. Im Zentrum steht dabei die Entwicklung von langfristigen Beziehungen mit Künstler:innen, Partner:innen und Besucher:innen. Die Ausstellungen und Vermittlungsprogramme entstehen in einer gemeinschaftlichen Arbeitsweise, in der globale Verflechtungen aufgespürt und in einer anderen Erzählweise neu zusammengesetzt werden.

Pressekontakt

Corinna Wolfien
Books Communication Art
+49(0)175 5676046
mail(at)corinnawolfien.com

ifa – Institut für Auslandsbeziehungen, Leitung Stabsbereich Kommunikation
Miriam Kahrmann
+49 (0)7112225 105
presse(at)ifa.de