Zum Seiteninhalt springen Zum Footer springen
Man sieht ein rotes Cover einer Studie, es ist dei ifa Studie zu Artistic Freedom

Wie zerbrechlich ist die künstlerische Freiheit?

Neue Studie zur Dokumentation der künstlerischen Freiheit weltweit

Stuttgart/Berlin, 23.05.2024. Eine neue Studie des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen adressiert die aktuellen Herausforderungen, die sich künstlerischer Freiheit auf globaler Ebene stellen. Das Recht auf freie Meinungsäußerung wird durch internationale Übereinkommen garantiert. Aber eine Mehrheit von Staaten verstößt gegen dieses grundlegende Menschenrechtsprinzip und eine wachsende Zahl von Interessengruppen bedroht die künstlerische Freiheit, um eigene Ideologien zu fördern. 

Die von Sara Whyatt und Ole Reitov verfasste Studie "The Fragile Triangle of Artistic Freedom: A Study of the Documentation and Monitoring of Artistic Freedom in the Global Landscape" zielt darauf ab, das weitere Verständnis von Entscheidungsträger:innen, Geldgeber:innen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Öffentlichkeit zu dieser Thematik zu befördern.  

Deutlich wird, dass zwar auf internationaler Ebene die Einsicht wächst, wie wichtig es ist, die künstlerische Freiheit zu schützen und diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die Künstler:innen und künstlerische Ausdrucksformen zensieren und bedrohen. Aber über Verstöße gegen die Kunstfreiheit und Beispiele von Zensur wird immer noch zu wenig berichtet. Es gibt nur wenige in diesem Bereich tätige zivilgesellschaftliche Organisationen. Meist sind sie personell unterbesetzt und ihre Finanzierung ist unsicher.  

Im Gegensatz zu Medienschutzorganisationen, die verifizierte Unterlagen über Angriffe auf Medienschaffende von Berufsverbänden und Einzelpersonen weltweit erhalten, werden den Organisationen, die Verstöße gegen die Kunstfreiheit dokumentieren, nur selten fundierte Informationen zugesendet. Hinzu kommen die stattfindenden Beispiele von Selbstzensur durch Künstler:innen, Kurator:innen, Bibliothekar:innen, Galerist:innen, Filmproduzent:innen und andere Kulturtätige, die nicht erfasst werden. 

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass fehlende interministerielle Konsultationen die Wirkung einiger Initiativen und Förderprogramme für künstlerische Freiheit negativ beeinflussen. Obwohl zivilgesellschaftliche Organisationen, Vereinte Nationen (UN) und Geldgeber:innen bereits ein gutes System der Zusammenarbeit geschaffen haben, gibt es noch Raum für eine systematischere, effizientere und nachhaltigere Kooperation. Es gilt, insbesondere der Abhängigkeit von kurzfristigen Maßnahmen in Zeiten zunehmender interner und internationaler Konflikte zu begegnen.  

 

Mehr zum Thema "Künstlerische Freiheit"

Die Autor:innen der Studie Sara Whyatt und Ole Reitov waren bereits zum Thema "Supporting Artistic Freedom" im ifa-Podcats "Die Kulturmittler:innen" zu Gast. 

Im Forum Kultur und Außenpolitik bietet das ifa forschungsbasiertes Wissen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis aus dem Feld der Auswärtigen Kulturpolitik und internationalen Kulturbeziehungen. Der kommende Schwerpunkt liegt passend zur neuen Studie auf "Freiheit im Exil“. 

Über das ifa 

Das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen setzt sich gemeinsam mit Partnern weltweit ein für die Freiheit in Kunst, Forschung und Zivilgesellschaft. Es gibt Aktivist:innen, Künstler:innen und Wissenschaftler:innen eine Stimme, fördert Kooperationen und verfolgt seine Ziele verstärkt mit europäischen Partnern. Basierend auf seinen Kernkompetenzen Kunst, Forschung und Zivilgesellschaft baut das ifa Netzwerke auf, um nachhaltige Wirkung zu erzielen. Das ifa wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart. www.ifa.de

 

Pressekontakt 

ifa – Institut für Auslandsbeziehungen 
presse(at)ifa.de 
Miriam Kahrmann: +49 151 2645 5509 
Theresa Brüheim: +49 162 1001121