Wie wirken internationale Schutzprogramme? Wie lässt sich der Handlungsraum der Zivilgesellschaft gestalten? Im Forschungsprogramm der Martin Roth-Initiative (MRI) forschen Expertinnen und Experten zu aktuellen Fragestellungen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Dazu vergibt das ifa drei- bis sechsmonatige Stipendien und erteilt Forschungsaufträge für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Akteurinnen und Akteure aus Kunst und Kultur, Politik und Medien. Die Ergebnisse werden in Studien und Impulspapieren veröffentlicht: ifa-Edition Kultur und Außenpolitik | MRI Publications.
Das ifa und das Goethe-Institut riefen 2018 gemeinsam die Martin Roth-Initiative ins Leben. Das vom Auswärtigen Amt geförderte Gemeinschaftsprojekt ermöglicht gefährdeten Kulturschaffenden sowie Akteurinnen und Akteuren der Zivilgesellschaft temporäre Schutz-und Arbeitsaufenthalte in Deutschland sowie in sicheren Drittstaaten.
Die Programmlinie "Forschung" ergänzt das Schutzprogramm der Martin Roth-Initiative (MRI). Sie soll das bisher wenig erforschte Themenfeld der Schutzprogramme durch fortlaufende sowie begleitende Forschung erschließen und einen Beitrag zur Dokumentation der Wirkung von Schutzprogrammen liefern.
Insbesondere sollen Erkenntnisse über die Wirkung und Arbeitsweisen von internationalen Schutzprogrammen und deren Rahmenbedingungen gewonnen werden. In diesem Zusammenhang soll nicht nur eine internationale Vernetzung mit anderen Programmen ermöglicht, sondern auch die Zusammenarbeit verbessert und unterschiedliche Methoden kritisch beleuchtet werden. Auf diese Weise soll eine belastbare Wirkungsmessung sowie allgemeine Verbesserung im Bereich der Projektausrichtung erzielt werden.
Interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Akteurinnen und Akteure aus Kunst und Kultur, Politik und Medien können sich auf Ausschreibungen für Forschungsaufträge bewerben. Alle Ausschreibungen finden Sie unter "Aktuelle Forschungsprojekte" auf der Seite Jobs und Karriere.
Dieses Forschungsprojekt ist eine Bestandsaufnahme bestehender temporärer Schutzprogramme für Kunst- und Kulturschaffende in Lateinamerika. Was wird benötigt, um bestehende Schutzinitiativen auszubauen oder neue zu schaffen? Was braucht es, um eine Brücke zu schlagen für Partnerschaften zwischen Kunstinstitutionen und Menschenrechtsorganisationen? Welche Unterstützung brauchen bestehende Initiativen im Kunst- und Kulturbereich, um auch politisch verfolgte Kulturschaffende einzubeziehen? Was wiederum müssen Schutzprogramme für zivilgesellschaftliche Akteure berücksichtigen, um den spezifischen Bedürfnissen von Künstlerinnen und Künstlern gerecht zu werden? Die Zwischenergebnisse dieses Forschungsprojekts wurden im Oktober 2020 in einem Workshop mit der internationalen Praxisgemeinschaft diskutiert. Die Publikation des Forschungsberichts ist für Anfang 2021 geplant.
Laurence Cuny ist eine Menschenrechtsanwältin, Forscherin und Gutachterin, die sich auf kulturelle Rechte und künstlerische Freiheit spezialisiert hat. Sie ist Mitglied der UNESCO-Expertinnengruppe für die Konvention über die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen von 2005. Ihre jüngste Veröffentlichung ist "Freedom & Creativity: Defending Art, Defending Diversity", herausgegeben im Mai 2020.
Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, Einblicke in die wachsende Zusammenarbeit zwischen Menschenrechtsorganisationen und Kunstinstitutionen auf dem Kontinent zu geben. Es untersucht die verschiedenen Arten von Programmen und reflektiert, was Risiko und Sicherheit für afrikanische Kreative bedeutet. Es dient somit dazu, bestehende Unterstützungssysteme sichtbarer zu machen und besser zu verstehen, wie informelle Netzwerke viele Kulturschaffende bei der Suche nach geschützten Räumen unterstützt haben. Die Studie erforscht so Bedingungen dafür, ein besseres Unterstützungssystem für gefährdete Künstlerinnen und Künstler in afrikanischen Ländern zu entwickeln. Die Zwischenergebnisse dieses Forschungsprojekts wurden im Oktober 2020 in einem Workshop mit der internationalen Praxisgemeinschaft diskutiert. Die Publikation ist für Anfang 2021 geplant.
Kara Blackmore ist eine Anthropologin und Kuratorin, die auf der Schnittstelle von Kunst, kulturellem Erbe, Vertreibung und Wiederaufbau nach Konflikten arbeitet. Sie hat über 15 Jahre Arbeitserfahrung im östlichen und südlichen Afrika. Sie ist affiliierte Wissenschaftlerin des Firoz Lalji Centre for Africa an der London School of Economics and Political Science.
Alle Stipendien und Forschungsaufträge des ifa finden sich auf der Seite Jobs und Karriere, die regelmäßig aktualisiert wird. In den jeweiligen Ausschreibungen sind alle wichtigen Hinweise zum Bewerbungsvorgang zu finden.
Nein, das geht leider nicht. Alle Stipendien und Forschungsaufträge sind an vom ifa vorgegebene Themen gebunden.
In der Regel ist die Mindestanforderung ein abgeschlossenes Hochschulstudium mit Masterabschluss. Weitere Voraussetzungen finden Sie in der Stellenausschreibung.
Im Rahmen eines Stipendiums zahlt das ifa eine monatliche Förderung von derzeit 1.500 Euro zur wissenschaftlichen Arbeit. Der Förderbetrag ist steuerfrei. Die Krankenversicherung muss der Stipendiat beziehungsweise die Stipendiatin selbst entrichten. Die Förderung ist an die Akzeptanz der Stipendienrichtlinien gebunden, die vor Projektvergabe vereinbart werden. Im Zeitraum des Stipendiums darf die Stipendieninhaberin beziehungsweise der Stipendieninhaber keine weiteren Stipendien beziehen und in keinem Arbeitsverhältnis stehen.
Bei der Übernahme eines Forschungsauftrags schließt das ifa einen Projektvertrag ab. Für die steuerliche Behandlung ist die Auftragnehmerin beziehungsweise der Auftragnehmer verantwortlich.
Ja, eine Auftragsvergabe an Universitäten und steuerbegünstigte Einrichtungen ist möglich.
Die umsetzungsorientierte Forschung steht im Vordergrund. Die aktuellen Erkenntnisse der Wissenschaft sollen für die Akteurinnen und Akteure der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik knapp und präzise aufgearbeitet und Handlungsempfehlungen für künftige außenkulturpolitische Maßnahmen formuliert werden.
In der Regel werden die Ergebnisse im Rahmen einer Studie publiziert. Diese wird gedruckt oder im Internet veröffentlicht. Es gehört sehr oft zu den vereinbarten Aufgaben, eine Veranstaltung – Konferenz, Kolloquium, Fachgespräch et cetera – zu konzipieren und umzusetzen.
Dies hängt vom jeweiligen Fokus ab. In der Regel werden die Projekte auf Deutsch oder Englisch durchgeführt.
Es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass jede Wissenschaftlerin beziehungsweise jeder Wissenschaftler über das notwendige Basisequipment wie etwa einen PC oder Laptop verfügt, um das jeweilige Projekt zu bearbeiten. Darüber hinaus verfügt das ifa über temporäre Arbeitsplätze mit PCs, die stunden- oder tageweise zum Beispiel im Rahmen von Recherchen in der ifa-Bibliothek in Stuttgart genutzt werden können.
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