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​Leila Alaoui, Khamlia aus der Serie "Les Marocains", 2010–2014, Foto: ​Leila Alaoui
​Leila Alaoui, Khamlia aus der Serie "Les Marocains", 2010–2014, Foto: ​Leila Alaoui

Leila Alaoui

Fotografie

31. Jan 2020
Dienstag – Sonntag: 12.00 – 18.00 Uhr
 - 
05. Jul 2020
ifa-Galerie Stuttgart
Charlottenplatz 17
70173 Stuttgart

Der glänzende Stoff eines Mantels, unzählige Wollfäden einer Kopfbedeckung, ein direkter Blick – die Porträts der marokkanisch-französischen Fotografin Leila Alaoui (1982–2016) setzen Menschen unmittelbar und direkt ins Bild. Die Retrospektive über die Künstlerin zeigt vier Werkgruppen, die zwischen 2008 und 2015 entstanden sind.

Auf ihrer Reise durch Marokko, die sie zwischen 2010 und 2014 von Essaouira im Südwesten nach Tanger im Norden führte, fotografierte Leila Alaoui Marokkanerinnen und Marokkaner in einem mobilen Studio – in der quirligen Hauptstadt Marrakesch ebenso wie in den zurückgezogenen, kleinen Siedlungen des Atlasgebirges. Mit der Serie "Les Marocains" gab sie einer ganzen Region ein Gesicht. 
In Videos und Fotografien thematisiert Leila Alaoui Fragen der kulturellen Vielfalt, Migration und Identität. In der Bildfolge "No Pasara" aus dem Jahr 2008 richtete sie ihre Kamera auf Menschen, die in sozialen Randbereichen leben. Es entstand eine Reportage, die aus einer in der medialen Darstellung kaum vorkommenden Perspektive berichtet: dem Leben von Flüchtlingen, die in den Hafenstädten Nador und Tanger auf eine Überfahrt nach Europa hoffen.
Der Präsenz des individuellen Körpers widmete sie sich mit formatfüllenden Gesichtern von Männern und Frauen in der Serie "Crossings". Als Videoarbeit wurden sie in der ifa-Galerie Stuttgart bereits 2015 anlässlich der Ausstellung "Carrefour/Treffpunkt – Die Marrakesch-Biennale und darüber hinaus" gezeigt.
Ihr fragmentarisch gebliebenes Video "L'île du Diable" setzt sich mit der Generation der Zugewanderten der 1960er Jahre in Frankreich auseinander, die einer Automobilfabrik bei Paris den doppeldeutigen Spitznamen "Teufelsinsel" gaben und dort bis zur ihrer Schließung arbeiteten.

Leila Alaoui starb 2016 durch einen Terroranschlag in Ouagadougou. Sie war im Auftrag von Amnesty International nach Burkina Faso gereist, um für die Kampagne "My Body my Rights" eine Fotostrecke über Frauenrechte aufzunehmen. Zu der Tat bekannte sich die Extremistengruppe al-Mourabitoun.

In Kooperation mit der Galleria Continua und der Fondation Leila Alaoui.

Öffnungszeiten der ifa-Galerie Stuttgart

Mittwoch – Sonntag: 12:00 – 18:00 Uhr
Montags, dienstags und feiertags geschlossen

Eintritt frei

 

ifa-Galerien

Die Galerien des ifa in Stuttgart und Berlin zeigen zeitgenössische Kunst aus einem globalen Blickwinkel. Die Welt aus einer Vielfalt und Pluralität von Perspektiven zu betrachten und neu zu erzählen, ist dabei zu einer Arbeitsweise geworden, mit der die ifa-Galerien emanzipatorische Prozesse, Interaktionen und künstlerische Räume gestalten. Im Zentrum steht dabei die Entwicklung von langfristigen Beziehungen mit Künstler:innen, Partner:innen und Besucher:innen. Die Ausstellungen und Vermittlungsprogramme entstehen in einer gemeinschaftlichen Arbeitsweise, in der globale Verflechtungen aufgespürt und in einer anderen Erzählweise neu zusammengesetzt werden.

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Kontakt

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Charlottenplatz 17
D-70173 Stuttgart

Telefon: +49.711.2225.173