"La Escucha – oder die Winde" vereint verschiedene indigene Gemeinschaften des Gran Chaco und diejenigen, die sich nicht durch ihre Herkunft definieren lassen wollen. Die Ausstellung bringt Aktivistinnen und Forscher, Handwerkerinnen und Künstler sowie Vermittlerinnen zusammen und initiiert entlang von verschiedenen Wissenstraditionen Dialoge, die unvermeidlich Prozesse der Dekolonisierung sind. Insbesondere Frauen manifestieren in diesem Rahmen ihre Anliegen: Sie formen ihre Werke und Diskurse aus natürlichen Materialien. Sie erheben das Wort und übersetzen, was unterschiedliche Lebewesen ihnen erzählen. Die Ausstellung zeigt Momente ihrer Handlungen und Artefakte; wie Textilien, Keramiken, Zeichnungen, akustische und audiovisuelle Landschaften.
Ihren Ursprung hat die Ausstellung in Tartagal, einer kleinen Stadt im äußersten Norden Argentiniens, in der Angehörige von sieben Pueblos Originarios leben und tausende Menschen unterschiedlicher Herkunft. In diesem Gebiet, einer Grenzenklave, in der Gegenwart und Vergangenheit nebeneinander existieren, verschränken sich Erinnerungen und Widerstände. Das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Naturverständnisse eröffnet eine Debatte über die Zukunft: Ist die Natur für uns ein Produktionsmittel oder ein Ganzes, zu dem auch der Mensch gehört?
Kuratiert von Andrea Fernández
Teaser des dokumentarischen Essayfilms "Territorio" von Brayan Sticks über die Kämpfe von Taikolic, einem Toba-Anführer, der vor hundert Jahren den Widerstand gegen die Besetzung der Region des Gran Chaco anführte. In Zusammenarbeit mit Radio Comunitaria "La Voz Indígena" und "Taller de memoria étnica de la organización ARETEDE", der im Rahmen der Ausstellung "La Escucha oder die Winde. Berichte und Spuren aus dem Gran Chaco" zu sehen ist.
© Brayan Sticks in Zusammenarbeit mit Radio Comunitaria "La Voz Indígena" und "Taller de memoria étnica de la organización ARETEDE "
Der Programmschwerpunkt "Umwelt" der ifa-Galerien blickt auf Spuren, die Kolonialisierung und Globalisierung in unserer Umwelt hinterlassen haben und begegnet weltweiten, lokalen Formen des Widerstands. Thematisiert werden die Zerstörung von Ökosystemen, Land Grabbing und die damit einhergehende Auslöschung von kulturellen Identitäten. Zugleich zeigt sich die Stärke indigener Lebens- und Naturkonzepte für die Gestaltung der Zukunft.
ifa-Galerie Berlin
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