Frem
Tschechische Republik / Slowakische Republik 2019, 73:00 Min. Regie: Viera Čákanyová
Frem ist ein filmisches Experiment, das reale Aufnahmen aus der Arktis mit natürlichen und fremden Klängen kombiniert. Überscharf, mit maximaler Sichtbarkeit entfaltet der Film eine Komposition aus kristallklaren, digitalen Bildern einer verschwindenden Landschaft: Topshots weißer Unendlichkeit der Antarktis, choreografierte Fahrten, Flüge, die hier und da Störungen und digitale Effekte aufweisen sowie von Atmen, Tonverzerrungen und weißem Rauschen begleitet werden. Frem ist Dokument und poetische Untersuchung von Bildgebungsprozessen. Der Film verschränkt Kunst und Forschung, Realität und Fiktion. (Berlinale Forum)
The Second Journey (to Uluru)
Australien 1982, 75:00 Min. Regie: Arthur Cantrill, Corinne Cantrill
Der Film erkundet die Landschaft des australischen Bergs Uluru. Sein Name stammt aus der indigenen Sprache Pitjantjatjara. Als Ayers Rock ist der in der englischen Kolonial-Bezeichnung bekannt. Die Magie dieser heiligen Stätte entfaltet sich in flirrenden Lichtnuancen. Durch unterschiedliche Tageszeiten und den Wechsel von Nah- und Panoramaaufnahmen porträtierten Arthur und Corinne Cantrill dieses Millionen Jahre alte Naturmonument auf poetische Weise. Verfärbungen im Filmmaterial durch den Entwicklungsprozess wurden bewusst beibehalten. Sie sind Metaphern für die Bedrohung dieser Landschaft.
Imperial Irrigation
Deutschland, Österreich, USA 2020, 20:00 Min. Regie: Lukas Marxt
Mit eigentümlichen Mitteln – Dissonanzen und Verfremdungen experimenteller Natur, keuchenden Kameragängen, einem klonartigen Voiceover – durchmisst Lukas Marxt die Geschichte der Salton Sink-Wüste. Früher der größte See Kaliforniens und für militärische Testzwecke missbraucht, wurde ihm später das Wasser zugunsten der wachsenden Bevölkerung San Diegos entzogen. Übrig blieb eine austrocknende Giftmüllstaubwüste apokalyptischer Dimension bzw. hier: ein digital zerhacktes Zeugnis zivilisatorischer Dummheit. (Roman Scheiber, Viennale)