Auf dem Foto ist ein kleines, einsames Boot zu sehen, inmitten eines ausgetrockneten Sees oder Meeres.
Viele Länder des Globalen Südens spüren bereits jetzt die immensen Auswirkungen durch den Klimawandel. © Temizyurek Burdur via iStock

Total Glokal: Klimagerechtigkeit, Dekolonialisierung und die Rolle von Kulturbeziehungen

08. Dez 2022
14:00 – 16:00 Uhr
Online via ZOOM

Während die Länder des Globalen Nordens für den Großteil der historischen CO2-Emissionen verantwortlich sind, sind die Auswirkungen des Klimawandels und die Fähigkeiten, mit seinen Auswirkungen umzugehen, weltweit sehr ungleich verteilt. So sind insbesondere Länder des Globalen Südens vom Klimawandel betroffen – viele von ihnen ehemalige Kolonien, die immer noch mit den sozioökonomischen Folgen der kolonialen Ausbeutung zu kämpfen haben. Diese doppelte Ungerechtigkeit steht im Mittelpunkt von Forderungen an die reichen Länder, sich zu ihrer historischen Emissionsverantwortung zu bekennen und entsprechend zu handeln. Unter anderem sollen sie ärmere und gefährdete Länder bei der Klimaanpassung und der Behebung von klimabedingten Verlusten und Schäden (loss and damage) unterstützen. Trotz der historischen Entscheidung auf der jüngsten Klimakonferenz COP27, einen solchen Fonds einzurichten, bleiben die Themen Verantwortung und konkrete finanzielle Verpflichtungen schwierig.

Damit überlappt die Debatte um die historische Klimaverantwortung des Globalen Nordens mit Prozessen der Aufarbeitung der Kolonialgeschichte, sowie mit Diskussionen darüber, wie Menschen und Gesellschaften weltweit ihr Leben in den kommenden Jahren verändern müssen, um mit dem Klimawandel umzugehen. Um diese Fragen anzugehen, sind interdisziplinäre Ansätze und ein stärkeres gesellschaftliches Engagement erforderlich. Künstler:innen und Akteur:innen im Bereich der Kulturbeziehungen spielen in anderen Bereichen bereits jetzt eine wichtige Rolle in der Förderung von interkultureller Verständigung und Empathie. Kulturbeziehungen zwischen Staaten und Gesellschaften könnten daher ein wichtiger Bestandteil der internationalen Klimapolitik und transnationaler Klimaschutzmaßnahmen sein.

Im Zentrum dieser Podiumsdiskussion stehen daher folgende Fragen:

  • Klimagerechtigkeit: Was ist mit Klimagerechtigkeit gemeint? Was sind Trends und Hauptstandpunkte in den Debatten um Klimagerechtigkeit und klimabedingte Verluste und Schäden?
  • Dekolonialisierung und Klimawandel: Wie sind Klimawandel, Klimagerechtigkeit und Dekolonialisierung miteinander verwoben? Wo stehen sie im Widerspruch zueinander? Welche Chancen und Herausforderungen bestehen in der Verknüpfung dieser Themen und Prozesse?
  • Klima und Kultur: Wie können Akteur:innen aus dem Kulturbereich und den Kulturbeziehungen eine konstruktive Rolle in der Klimapolitik und in den Debatten um Klimagerechtigkeit und Dekolonialisierung spielen?

Konferenzsprache: Englisch

Bitte melden Sie sich für die Veranstaltung unter diesem Registrierungslink an.

Speaker:innen

  • Ann Pettifor: New Economics Foundation, UK
  • Nnimo Bassey: Umweltaktivist, Dichter und Direktor der Health of Mother Earth Foundation, Nigeria
  • Tonny Nowshin: TheSunriseProject

Moderation: Clare Richardson, Journalistin, Moderatorin und Reporterin

Eine weitere Veranstaltung im Rahmen von Total Glokal findet am 07.12.2022 statt. Mehr Informationen zur Podiumsdiskussion zu "Klimawandel, Kommunikation und Kultur" hier.

Total Glokal

In Stuttgart findet die Gesprächsreihe "Total Glokal" statt. Internationale Expert:innen sprechen über die Wechselwirkung von Globalem und Lokalem. Aufzeichnungen dieser und anderer Podiumsdiskussionen sind auf dem YouTube-Kanal des ifa verfügbar. Weitere Informationen auf der Website des ifa.

In Zusammenarbeit mit dem Ecologic Institute

Clémentine Boiffier

Charlottenplatz 17
D-70173 Stuttgart

Telefon: +49.711.2225.142