Abstrakte grafische Gebilde
Martin Roth-Initiative: Special Project Ukraine

The Choice to Speak: Themen und Herausforderungen für feministische Künstlerinnen in Zeiten von Konflikten

MRI Ukraine Projekt: Künstler:innen in der Ukraine

09. Apr. 2025
17:00 - 19:00 Uhr
Online

Im Rahmen ihres Feminist Foreign Policy Project für feministische Künstlerinnen in der Ukraine lädt die Martin Roth-Initiative zu einer Diskussion über die Herausforderungen, künstlerischen Entscheidungen und Themen feministischer Kunst in Konfliktkontexten ein.

Künstlerinnen, die sich in Zeiten von Krieg, Konflikt oder postkonfliktären Gesellschaften künstlerisch äußern, stehen vor zahlreichen Hürden: Sie kämpfen mit der Legitimität ihrer Stimme, Selbstzweifeln, Selbstzensur, persönlichem Risiko, politischem Widerstand sowie Fragen der Handlungsfähigkeit und Sichtbarkeit. Wenn globale oder lokale Ereignisse nicht nur die Bedeutung der Kunst, sondern auch die gewohnten Strukturen des zivilen Lebens und der Sprache infrage stellen, wird das Festhalten an der künstlerischen Praxis zu einer Form des Widerstands. Gleichzeitig müssen Künstlerinnen bewusst entscheiden, mit welchen Mitteln sie sich ethisch und verantwortungsvoll ausdrücken.

Während der Veranstaltung berichten Künstlerinnen aus verschiedenen Kontexten über ihre persönlichen und beruflichen Dilemmata, den Verlust und die Wiedergewinnung ihrer Stimme sowie über Wege, komplexe Themen in ihrer Kunst zu verarbeiten.

Die Referent:innen

Porträt Hanaa Malallah

Hanaa Malallah

Die Künstlerin, Forscherin und Pädagogin wurde im Irak geboren und lebt heute in London. Sie entwickelte eine semiotische Herangehensweise an die Kunst und promovierte mit einer Arbeit, in der sie logische Konzepte der modernen Philosophie nutzt, um die Kunst des alten Mesopotamiens zu analysieren.

Seit den frühen 1990er Jahren beschäftigt sich Malallah mit dem Thema Zerstörung als grundlegender Bestandteil der menschlichen Existenz. Dabei behandelt sie ihr künstlerisches Material als gefundene Objekte, die sie verändert oder entstellt – eine Technik, die sie 2007 als „Ruinen-Technik“ bezeichnete.

 

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V. Beltrán Margarita

Eine Künstlerin mit Sitz in Kolumbien. Sie hat sich mit Gender, Ethnie und politischer Gewalt in Kolumbien und Deutschland beschäftigt. Eines ihrer jüngsten Projekte, Arder la casa, erforscht die Kontingenzen politischer Gewalt in Kolumbien anhand von Margaritas Familiengeschichte und dem Exil ihres Vaters. Margarita Beltran arbeitet als Dozentin für Fotografie mit einem Ansatz zur Dekolonisierung an der Bauhaus-Universität. Beltran interessiert sich für die Überschneidungen zwischen Kunst, der Politik der Fürsorge und apokalyptischen Fabeln.

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Aya Sammani

Eine sudanesische Journalistin, Kreativdirektorin und soziale Aktivistin mit Wohnsitz in Berlin. Ihr Schwerpunkt liegt auf Storytelling und visueller Narration, wobei sie sich mit Themen wie Vertreibung, Konfliktberichterstattung und analytischem Journalismus auseinandersetzt, um bedeutende gesellschaftliche Ereignisse zu dokumentieren und zu bewahren.

Kürzlich präsentierte sie ihr Buchprojekt Our Collective Fragile Memory – eine Sammlung von Foto- und Textessays sudanesischer Künstler. Dieses entwickelte sie als Stipendiatin der Martin Roth-Initiative.

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Kateryna Lysovenko

Die in Kiew geborene ukrainische Künstlerin lebt und arbeitet in Wien, Österreich. Sie ist Absolventin der Kunsthochschule Odesa Hrekov, der Nationalen Akademie der Schönen Künste und Architektur (Kiew) und der Kiewer Akademie für Medienkunst. In ihren Kunstwerken setzt sie sich mit den Themen Gewalt, Unterdrückung, Macht und Opfer auseinander. 

Seit der umfassenden russischen Invasion in der Ukraine arbeitet Kateryna an diesen Themen im aktuellen Kriegskontext. Sie reflektiert auch über das Erbe der Sowjetunion, Ideologien und monumentale Kunst und bietet ihre eigenen Manifestationen an.

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Forschungsprogramme

Im Forschungsprogramm “Kultur und Außenpolitik” untersuchen Expert:innen aktuelle Fragestellungen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Die Forschungsprogramme setzen Themen und erarbeiten Empfehlungen, um die internationalen Kulturbeziehungen zu stärken und weiterzuentwickeln. Begleitet werden die Forschungsaufträge durch Konferenzen und Workshops. Die Forschungsergebnisse werden in der ifa-Edition Kultur und Außenpolitik, als ifa-Input oder als Policy Brief veröffentlicht.
Weitere Informationen auf der Website des ifa.

Über das ifa

Das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen engagiert sich weltweit für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben von Menschen und Kulturen. Das ifa fördert den Kunst- und Kulturaustausch in Ausstellungs-, Dialog- und Konferenzprogrammen und agiert als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Es ist weltweit vernetzt und setzt auf langfristige, partnerschaftliche Zusammenarbeit. Das ifa wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart.

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Martin Roth-Initiative

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Telefon: +49.30.284491.77