Für das elftägige Programm hat die ifa-Galerie Stuttgart einzelne Personen, Gruppen, Initiativen und Vereine eingeladen, ein Rezept mit Kartoffeln, Reis oder Teigtaschen und die damit verbundenen Geschichten zu teilen und gemeinsam mit Gästen zuzubereiten. Die Abende werden begleitet von Musik und anderen Beiträgen der Teilnehmer:innen. Welche Erinnerungen, welches Wissen, und welches Gefühl von "zu Hause sein" sind in Gerichten gespeichert? Welche diasporischen Bewegungen machen Menschen und mit ihnen Gerichte und Zutaten? Wie verändern sie sich in einer neuen Umgebung?
Reis, Kartoffeln und Teigtaschen sind überall auf der Welt zu finden. Reis und Kartoffeln kommen aus der vermeintlich Alten sowie der vermeintlich Neuen Welt, und so reisten sie von verschiedenen Punkten aus über den Planeten, veränderten sich und verbanden sich mit unterschiedlichen Esskulturen. Sie machten sich an Orten, die ihnen vormals fremd waren, ein Zuhause. Und was macht eigentlich eine Teigtasche aus? Das Wort dumpling ist ein altenglisches Wort vermutlich deutschen Ursprungs, das für eine ganze Bandbreite von Gerichten verwendet wird, für die gekochte Teigstücke verwendet werden (der Teig wird dabei aus verschiedenen stärkehaltigen Quellen hergestellt), in den eine (sowohl süße als auch herzhafte) Füllung eingewickelt wird, und dessen zahlreiche Varianten und Definitionen die vielen verschiedenen Kulturen widerspiegeln, in denen er zubereitet wird. Als Archiv des Projekts werden die Rezepte und Geschichten in Form eines Zines gesammelt und veröffentlicht.
Initiiert wurde das Programm im Gespräch mit dem philippinischen Künstler und Kurator Merv Espina, der sich in seiner Praxis und Recherche für die Bewegung von Ideen und Gerichten interessiert, über die sich Gegengeschichten schreiben und Archive neu lesen lassen. Das Konzept zu Spacedumpling stammt von Merv Espina, Bettina Korintenberg, Gabriel Rossell Santillán und Siri Thiermann.