​Filmstill aus "This Place Is Every Place", Ane Hjort Guttu, 2014, © Ane Hjort Guttu

II: Auf Abstand

14. Jan 2022
20:30 – 22:00 Uhr
ifa-Galerie Stuttgart
​Charlottenplatz 17
70173 Stuttgart

Eine Filmreihe im Rahmen der aktuellen Ausstellung "Umbrales"

Von der demokratisch gewählten sozialistischen Regierung Salvador Allendes zum Labor des Neoliberalismus unter der von Augusto Pinochet geführten Militärdiktatur: In den 1970er Jahren richtete sich das Augenmerk der geteilten Welt auf Chile. Die Geschichte kolonialer Ausbeutung und ungleicher ökonomischer Verhältnisse reicht jedoch weiter zurück und strahlt unvermindert ins Heute aus. Die Welle an Protesten, die im Oktober 2019 in Santiago begann, vermochte es, den lang geforderten Prozess zur Änderung der chilenischen Verfassung anzustoßen.

Über die Filmreihe

I. Stimmen der Veränderung
III. Die vergangenen Zukünfte

Im Rahmen der Ausstellung Umbrales präsentieren die ifa-Galerie Stuttgart und der 35. Stuttgarter Filmwinter in einer Filmreihe zwei Kurzfilmprogramme, "Stimmen der Veränderung" und "Auf Abstand", sowie Johannes Gierlingers essayistischer Dokumentarfilm "Die vergangenen Zukünfte". Vor dem Hintergrund unterschiedlich verorteter Erfahrungen mit sozialen Krisen, politischem Protest und Widerstand bis weit über Chile hinaus reflektiert die Filmreihe die Frage nach individuellen und kollektiven Handlungsspielräumen in unseren Gesellschaften "auf der Schwelle".

Kuratiert wird die Filmreihe von Florian Wüst.

Mehr über Umbrales

Die Filme

This Place is Every Place

Ane Hjort Guttu, NO/SE 2014, 17'
"This Place is Every Place" besteht aus einem inszenierten Dialog zwischen zwei jungen schwedischen Frauen mit nahöstlicher Herkunft. Ihr Gespräch findet in Tensta, einem Vorort von Stockholm, statt. Der Film untersucht die Beziehung zwischen politischen und persönlichen Krisen und verweist auf den weit verbreiteten Verlust des Glaubens an eine alternative Gesellschaftsordnung.

Filmstill aus "This Place is Every Place", Ane Hjort Guttu, 2014, © Ane Hjort Guttu

Time Passes

Ane Hjort Guttu, NO 2015, 47'
Damla ist eine Kunststudentin, die jeden Tag zusammen mit Bianca, einer Roma-Frau auf der Straße bettelt und eine Freundschaft mit ihr schließt. Ihre Arbeit beginnt als performatives Kunstprojekt und wird unter ihren Klassenkameraden und Lehrern an der Kunstakademie heftig diskutiert. Nach und nach entwickelt sich die Situation für Damla zu einer ethischen und politischen Krise.

Filmstill aus "Time Passes", Ane Hjort Guttu, 2015, © Ane Hjort Guttu

República

Grace Passô, BR 2020, 16'
In República (Republik) wird das Haus während der COVID-19-Quarantäne 2020 zu einem seltsamen Theater. Der Film, der komplett im Viertel República in São Paulo gedreht wurde, spielt auf die gelebte Erfahrung sozialer Distanzierung an und die Möglichkeit, in einer von der Nekropolitik gesteuerten Regierung, das gesellschaftliche Leben wieder "öffentlich" zu machen.

Filmstill aus "República", Grace Passô, 2020, © Grace Passô

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Die ifa-Galerien zeigen Bildende Kunst, Architektur und Design einer globalisierten Welt. Seit 1971 werden in Stuttgart und seit 1991 in Berlin Gegenwartskunst und aktuelle kultur- und gesellschaftspolitische Entwicklungen aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa thematisiert. Ausstellungsreihen geben über nationale Grenzen hinweg Einblick in weltweit agierende Kunstszenen. Gespräche, Vorträge und Diskussionen ermöglichen den Besucherinnen und Besuchern den direkten Kontakt mit Künstlerinnen und Künstlern und Kuratorinnen und Kuratoren.

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