​Sporthalle der Panyaden-Schule in Namprae, Thailand
​Sporthalle der Panyaden-Schule, Namprae, Thailand, Chiangmai Life Architects, Markus Roselieb und Tosapon Sittiwong, © Markus Roselieb

Fibra

16. Okt 2020
Die Ausstellung ist aufgrund der Corona-Verordnung bis auf Weiteres geschlossen.
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28. Feb 2021
ifa-Galerie Stuttgart
Charlottenplatz 17
70173 Stuttgart

Zeitgenössische Architektur mit Pflanzenfasern

Pflanzen sind erstaunliche Lebewesen. Sie sind die materielle Grundlage unserer Existenz und unserer Kultur, schön und nützlich zugleich. Sie sind nachwachsende lokale Ressourcen, speichern Kohlenstoff und sind biologisch vollständig abbaubar. Das Bauen mit Pflanzenfasern hat nicht nur eine vorbildliche Ökobilanz, sondern auch positive soziale, ökonomische und kulturelle Aspekte: Lokales Knowhow wird bewahrt und weiterentwickelt, Arbeitsplätze werden vor Ort geschaffen, traditionelle Bauformen werden aufgegriffen und revitalisiert. Architektur mit Pflanzenfasern hat zudem eine hohe sinnliche und haptische Qualität.

Die Bauten, die im Rahmen des FIBRA Award ausgewählt wurden, haben zudem eine hohe ästhetische Qualität. amàco, das Recherche- und Experimentierzentrum für natürliche Baustoffe in Villefontaine in Frankreich, und Dominique Gauzin-Müller haben den FIBRA-Preis ausgeschrieben. Die internationale Jury unter dem Vorsitz von Anna Heringer hat 50 Bauten ausgewählt, bei denen verschiedenste Materialien verwendet wurden – Bambus, Stroh, Schilf, Weide, Rattan, Hanf, Palmblätter, Rinden oder Gräser. Der Einsatz der Pflanzenfasern umfasst Funktionen wie Tragen und Überbrücken, Isolieren, Filtern, Abtrennen, Verblenden oder Einkleiden. Die in Bild und Text, aber auch in Modellen und Prototypen vorgestellten Bauten stammen aus 23 Ländern auf allen Kontinenten. Die Wohnhäuser, Schulen, Brücken, Kulturzentren, ein Bauhof oder ein Weinkeller zeigen die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten sowie die ökologischen, konstruktiven und ästhetischen Qualitäten von Pflanzenfasern in der zeitgenössischen Architektur. Bauen mit Pflanzenfasern ist innovativ, weil es dazu anregt, darüber nachzudenken, wie wir künftig bauen und leben wollen.

Produktion: Agence MUSEO und amàco
Kuratorin der Ausstellung: Dominique Gauzin-Müller
Wissenschaftliches Komitee: Laetitia Fontaine, amàco, Prof. Guillaume Habert, ETH Zürich

Einblicke in die Ausstellung

In fünf kurzen Videos gibt die Kuratorin Dominique Gauzin-Müller Einblicke in die Ausstellung: Über ungewöhnliche Baumaterialien wie Pilze, lokal angebautes Stroh und Hanf als Isolationsmaterial oder Bäume, die zu lebendiger Architektur werden.

Programmschwerpunkt "Umwelt"

Der Programmschwerpunkt "Umwelt" der ifa-Galerien blickt auf Spuren, die Kolonialisierung und Globalisierung in unserer Umwelt hinterlassen haben und begegnet weltweiten, lokalen Formen des Widerstands. Thematisiert werden die Zerstörung von Ökosystemen, Land Grabbing und die damit einhergehende Auslöschung von kulturellen Identitäten. Zugleich zeigt sich die Stärke indigener Lebens- und Naturkonzepte für die Gestaltung der Zukunft.

ifa-Galerien

Die ifa-Galerien zeigen Bildende Kunst, Architektur und Design einer globalisierten Welt. Seit 1971 werden in Stuttgart und seit 1991 in Berlin Gegenwartskunst und aktuelle kultur- und gesellschaftspolitische Entwicklungen aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa thematisiert. Ausstellungsreihen geben über nationale Grenzen hinweg Einblick in weltweit agierende Kunstszenen. Gespräche, Vorträge und Diskussionen ermöglichen den Besucherinnen und Besuchern den direkten Kontakt mit Künstlerinnen und Künstlern und Kuratorinnen und Kuratoren.

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