Links ist ein Baum, in der Mitte ein hoher Turm und rechts ein Werbeplakat mit Marlboro Werbung.
Dodendorfer Straße 1998 Aus der Serie: Morgenstraße. Magdeburg 1998 –2000, b/w archival pigment print 18 x 27 cm, Foto: Ulrich Wüst; ifa

Wandern in Geschichte – China

Die Fotografie von Ulrich Wüst - VERSCHOBEN AUF SPÄTEREN ZEITPUNKT

18. Jan 2025  -  17. Feb 2025
Museum of Contemporary Art Yinchuan (MOCA) 银川当代美术馆
No.12 Hele Road, Xingqing District
750100 Ningxia Yinchuan

Das Werk von Ulrich Wüst wurde in den 1980er Jahren insbesondere durch seine zahlreichen Stadtbilder bekannt, die er an verschiedenen Orten der DDR aufgenommen hatte. Sie zeigen Spuren des Zweiten Weltkrieges und ungehinderten Verfall der historischen Bausubstanz. Im Mittelpunkt seines fotografischen Interesses standen jedoch die durch Unachtsamkeit und Ahnungslosigkeit ebenso wie durch Zerstörung und Wildwuchs verursachten Absurditäten städtebaulicher Situationen. So entwickelte der Fotograf seine ganz eigene visuelle Form der Architekturkritik, die bis heute nichts an ihrer Eindringlichkeit verloren hat, zumal sie nicht ideologisch argumentiert, sondern von einem Phänomensinn getragen wird, dem ein subtiler Humor ebenso wenig fremd ist wie die Ironie.
Einem breiten internationalen Publikum wurden die Fotografien von Ulrich Wüst durch seine Einladung zur documenta 14 nach Kassel 2017 bekannt.

Ulrich Wüsts fotografisches Werk, das sich im weitesten Sinne mit dem Thema deutscher Osten befasst, lässt sich auch über die versunkene DDR hinaus als Bild-Archäologie der Gegenwart beschreiben. Diese Bilder zeigen Fundstücke der "Grabungen" und sind zugleich Werkzeuge zu deren Konservierung. Wüst hat einen untrüglichen Sinn für die Zeichenhaftigkeit alltäglicher Situationen, Gegenstände und Materialien ebenso wie für die hintergründigen Bedeutungsschichten von gefundenen Bildern, wie zum Beispiel den vergrößerten Details aus DDR-Pressefotos, die den manipulativen Gebrauch der Fotografie deutlich werden lassen.

Das fotografische Werk von Ulrich Wüst kann aus verschiedenen Perspektiven wahrgenommen werden. Die Beobachtungen, die er in seinen Bildern festhält, mögen letztlich ihre Wurzeln in der deutschen Teilung und deren Überwindung haben. Sie betreffen jedoch immer auch universelle Phänomene gesellschaftlicher Wandlungen und deren materielle Erscheinungsformen. Die scheinbar lapidaren, höchst präzise komponierten Bilder sind Ergebnis langer visueller Wanderungen in gegenwärtigen Orten der jüngsten Geschichte.

Kurator der Ausstellung: Matthias Flügge

Kooperationspartner Goethe-Institut Peking

Ausstellungseröffnung:  18.01.2025 im Museum of Contemporary Art Yinchuan (MOCA) 银川当代美术馆

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