Videoprojektion von Federn auf beigem Stoff.
Heide Hinrichs, Semikörper, 2013, Videoprojektion, Stoffbahn, 7 Pappkartons mit div. Kleinteilen aus Leder, Papiermaché, Stoff, Federn und Papier, Beamer, variabel, ca. 250 x 350 cm, Detail, Foto: Uwe Walter

Das Ereignis eines Fadens - Novi Sad

Globale Erzählungen im Textilen

05. Apr. 2025  -  25. Mai 2025
Museum of Contemporary Art Vojvodina (MoCAV)
SkopjeDunavska 37
21101 Novi Sad

In Textilien berühren sich Tradition und Gegenwart, Kunst und Kunsthandwerk, treffen lokale Formen des Wissens und globale Beziehungen aufeinander. Es gibt kaum eine Region, in der sich das Textile nicht vielschichtig in die Kultur- und Industriegeschichte eingeschrieben hätte. So erzählt ein Stoff auch davon, welche Materialien wann und wo wichtig wurden, wie Techniken migrierten und sich weiterentwickelten.

Die Bauhaus-Künstlerin Anni Albers beschrieb 1965 "das Ereignis eines Fadens" als etwas multilineares, ohne Anfang und Ende. Eine Möglichkeit, Beziehungen und Zusammenhänge immer wieder neu zu betrachten und zu strukturieren. Diesen neu-ordnenden Blick entfalten die in der gleichnamigen Ausstellung gezeigten Objekte, Installationen und Videoessays. Sie erörtern den Kontext von Textilien, ihre spezifische Qualität und Geschichte oder ihre Verbindung zu aktuellen Fragestellungen. Die in der Ausstellung versammelten Werke beleuchten den vielschichtigen Umgang der Künstlerinnen und Künstler mit den Eigenschaften von Geweben. Sie verknüpfen persönliche und ästhetische Geschichten mit jenen über die sozialen und ökonomischen Verhältnisse in einer globalisierten Welt.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen das Textile in der Kunst und Fragen wie: Welche Bedeutungen und Botschaften tragen Gewebe in sich? Welchen kulturellen Stellenwert besitzen Stoffe? Und wie lassen sie sich "lesen"? Was "erzählt" Gewebe von seiner Herkunft, seiner Bedeutung, seiner sozialen Rolle? Welche tradierten Techniken haben sich Künstlerinnen und Künstler angeeignet, abstrahiert, verschoben oder wieder ins Leben zurückgeholt?

Das Museum of Contemporary Art of Vojvodina ergänzt die Arbeiten der ifa Tourneeausstellung mit Werken serbischer Künstler:innen, die sich mit dem spezifischen soziopolitischen Kontext ihrer eigenen Umgebung auseinandersetzen. Vor dem Hintergrund der lokalen historischen und zeitgenössischen Kunstpraxis reflektieren die Arbeiten die Bedeutung von Aktivismus, Gemeinschaft und emanzipatorischer Praxis bei der Verwendung von Textilien.
Gezeigt werden Werke aus der Sammlung des Museums für zeitgenössische Kunst Vojvodina, des Nationalmuseums Užice und des "Atelje 61" aus Novi Sad.

Künstler*innen:  Atelje 61 / Nada Adžić Poznanović, Ulla von Brandenburg, Milica Dukić, Noa Eshkol, Andreas Exner, Uli Fischer, Zille Homma Hamid, Heide Hinrichs, Olaf Holzapfel, Ivana Ivković, Christa Jeitner, Elisa van Joolen & Vincent Vulsma, Kolektiv Škart, Marinela Koželj, Eva Meyer & Eran Schaerf, Karen Michelsen Castañón, Tanja Ostojić, Judith Raum, Rene Redle / Vladan Jeremić, Franz Erhard Walther, along with the "Bauhaus Space" 

Kuratorinnen: Sanja Kojić Mladenov (MoCAV), Susanne Weiß und Inka Gressel (ifa – Institut für Auslandsbeziehungen)

Eine Kooperation mit dem Museum of Contemporary Art Vojvodina (MoCAV) und dem Goethe Institut Belgrad

ifa Agora

Netzwerk, Sammlung, Archiv.

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Tourneeausstellungen weltweit

Mit seinen über 20 laufenden Tourneeausstellungen und seinen vielfältigen Veranstaltungsprogrammen zur zeitgenössischen Kunst verbindet das ifa die deutsche Kunstszene mit internationalen Kulturschaffenden und bildet Kooperationen und Netzwerke. Die vielfach in Ko-Kreation mit Partnerinnen und Partnern vor Ort entwickelten Projekte umfassen verschiedene Disziplinen der modernen und zeitgenössischen Bildenden Kunst – von aktuellen Themen der Architektur, der Fotografie und des Designs über das Bauhaus bis hin zu monografischen Ausstellungen von Rosemarie Trockel oder Marcel Odenbach. Sie schaffen lokale Begegnungsplattformen und ermöglichen internationale Perspektiven auf weltweit relevante Themen. Interessierten Museen stellt das ifa darüber hinaus Leihgaben zur Verfügung. 

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Über das ifa

Das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen engagiert sich weltweit für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben von Menschen und Kulturen. Das ifa fördert den Kunst- und Kulturaustausch in Ausstellungs-, Dialog- und Konferenzprogrammen und agiert als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Es ist weltweit vernetzt und setzt auf langfristige, partnerschaftliche Zusammenarbeit. Das ifa wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart.

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