Fotografie von neun Männern, darunter frühere Politiker.
Leonid Brezhnev, Willy Brandt, Bonn, 1973 Silbergelatineabzug © Barbara Klemm, Institut für Auslandsbeziehungen e. V.

Barbara Klemm. ­Helldunkel. Fotografien aus Deutschland.

30. Nov. 2024  -  23. März 2025
GfZK-Villa
Karl-Tauchnitz-Str. 11
04107 Leipzig

Barbara Klemm. Helldunkel in Leipzig ist die 30. Station der Tourneeausstellung. Auf ihrer Reise waren die Werke Klemms beispielsweise in Polen, Russland, Mexiko und Südkorea zu sehen.

Vom 30.11.2024 bis 23.03.2025 ist die Fotografieausstellung in der Galerie für zeitgenössische Kunst in Leipzig zu sehen.

Ausstellungseröffnung: 29. November 2024

 

Fotografie als Dokumentation und künstlerische Inspiration

Barbara Klemms Fotos sind zu "Ikonen der Zeitgeschichte" geworden und prägen das kulturelle Gedächtnis mehrerer Generationen. Es ist ein fotografisches Werk, das auf in der deutschen Presse selten anzutreffende Weise Dokumentation und künstlerische Inspiration miteinander verbindet, denn Barbara Klemm fügt dem vermeintlich Objektiven des Dokumentarischen die eigene Perspektive hinzu und folgt in ihren Bildkompositionen den Gestaltungsregeln der Kunst.

Obwohl diese Fotografien zumeist im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung entstanden – für die Barbara Klemm seit 1959 als Laborantin und bei der Klischeeherstellung, ab 1970 als Redaktionsfotografin mit den Schwerpunkten Politik und Feuilleton arbeitete – sind sie doch weit mehr als für den Tag gemachte Reportagebilder.

 

Gesellschaftliche Einblicke aus Ost- und Westdeustchland vor und nach der Wende

Die Bilder führen in die wichtigsten Bereiche des gesellschaftlichen Lebens der Bundesrepublik Deutschland und der DDR. Einen deutlichen Schwerpunkt der Ausstellung bilden jene Fotografien, die in Deutschland Ost und West vor und nach der Vereinigung entstanden sind. Es sind Bilder aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens – aus Politik, Kultur und Wirtschaft – von prekären wie alltäglichen Situationen sozialer Wirklichkeit, von Demonstrationen, Protesten und dem Leben der Einwanderer ebenso wie von kulturellen Ereignissen, Massenveranstaltungen und städtischen Räumen.

Es gibt verschiedene Formen von Distanz. Zum einen versuche ich, nicht nur Menschen zu fotografieren, sondern auch deren Umgebung im Bild erscheinen zu lassen und zu zeigen, wo und wie und unter welchen Umständen sie etwas tun. Dazu braucht man einen räumlichen Abstand. Ich gehe nie sehr nah heran, das Close-up ist die absolute Ausnahme. Die andere Seite ist die emotionale: Wenn man zu stark emotional engagiert ist, kann man nicht mehr arbeiten. Die Überwältigung durch die Wirklichkeit gewinnt dann zu viel Macht über das Bild. Es geht also darum, eine gewisse emotionale Distanz einzuhalten, ohne dabei die Empfindsamkeit zu verlieren. Diesen Ausgleich muss man jedes Mal neu finden. Es gibt dafür kein Rezept.

Barbara Klemm, 2008

 

Barbara Klemms Fotografien stehen gleichsam paradigmatisch für konkrete gesellschaftliche Situationen. Mit sicherem Gespür für Wesen und Wesentliches erfasst die Fotografin darin Augenblicke, die weit mehr erzählen als das, was sie unmittelbar darstellen. Sie zeigen die "Verdichtung einer Handlung" (Klemm) und somit die Verdichtung von Geschichte. Die Bilder vom Mauerfall und der Vereinigung sind ein dramatischer Höhepunkt dieser Erzählung, der sich in früheren Bildern ankündigt und dessen Folgen sie seither genau beobachtet.

Konzeption
Ursula Zeller und Matthias Flügge in Zusammenarbeit mit Barbara Klemm
Die Einrichtung der Ausstellung in Leipzig hat Franciska Zólyom, Direktorin der Galerie für zeitgenössische Kunst Leipzig, übernommen.

Die Ausstellung auf ifa Agora

Mehr zu Barbara Klemm, ihren Werken und der Tourneeaustellung auf ifa Agora.

Die ifa Agora ist die digitale Plattform für den Kunstbestand und die Tourneeausstellungen des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen. 

Tourneeausstellungen weltweit

Mit seinen über 20 laufenden Tourneeausstellungen und seinen vielfältigen Veranstaltungsprogrammen zur zeitgenössischen Kunst verbindet das ifa die deutsche Kunstszene mit internationalen Kulturschaffenden und bildet Kooperationen und Netzwerke. Die vielfach in Ko-Kreation mit Partnerinnen und Partnern vor Ort entwickelten Projekte umfassen verschiedene Disziplinen der modernen und zeitgenössischen Bildenden Kunst – von aktuellen Themen der Architektur, der Fotografie und des Designs über das Bauhaus bis hin zu monografischen Ausstellungen von Rosemarie Trockel oder Marcel Odenbach. Sie schaffen lokale Begegnungsplattformen und ermöglichen internationale Perspektiven auf weltweit relevante Themen. Interessierten Museen stellt das ifa darüber hinaus Leihgaben zur Verfügung. 

Mehr erfahren

Zum Download:

Überblick über die Tourneeausstellungen (PDF)

Kontakt

Alexander Lisewski

Linienstraße 139/140
D-10115 Berlin

Telefon: +49.30.284491.13
E-Mail: tourneen@ifa.de

Anfahrtsweg