Zeichnung von Otto Dix aus dem Jahr 1924, auf der zwei Soldaten zu sehen sind, die sich kriechend auf einem Schlachtfeld bewegen. Sie holen im Schein der Sonne Essen. Im Hintergrund ein menschliches Skelett und die Szenerie einer zerstörten Landschaft
Otto Dix, Essenholer bei Pilkem, 1924, © (Otto Dix) VG Bild-Kunst, Bonn

Art and Politics

27. Okt 2020
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27. Nov 2020
Structura Gallery
Kuzman Shapkarev 9
1000 Sofia Center

Confrontations and Coexistence

Otto Dix, Hannah Höch, Günther Uecker, Joseph Beuys, Gerhard Richter, Antoni Rayzhekov

Otto Dix (1891 – 1969) ist einer der bekanntesten deutschen Künstler, Maler und Grafiker, bekannt für seine schonungslosen und realistischen Darstellungen der deutschen Gesellschaft während der Weimarer Republik und der Brutalität des Krieges. Das unmittelbare Fronterlebnis des Ersten Weltkrieges verfolgte Otto Dix ein Leben lang und beeinflusste sein Schaffen nachhaltig. Seine traumatischen Erlebnisse stellte er in vielen Werken dar, darunter in einer Mappe von fünfzig Radierungen mit dem Titel "Der Krieg", die 1924 veröffentlicht wurde und die das Zentrum dieser Ausstellung bildet.

Warum sollte sich eine Galerie für zeitgenössische Kunst dafür interessieren, Radierungen mit militärischen Themen aus dem zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts auszustellen? Die Antwort scheint in der heutigen Zeit der sozialen Spannungen, politischen Unruhen und Pandemien immer offensichtlicher zu werden. Die brutale Wahrhaftigkeit in den Werken von Otto Dix, der künstlerische Ansatz, der niemanden gleichgültig lässt, die grotesken Bilder, die uns die Schrecken des Krieges erleben lassen, ohne ihm ausgesetzt zu sein, machen diese Werke zu einem permanenten Alarmruf. Sie erinnern nicht nur an die heftigen Zusammenstöße an der Front, sondern auch an alle Verirrungen der modernen Welt, die sich trotz unserer kumulierten historischen Erfahrung immer wieder ereignen.

Ergänzt wird die ifa-Ausstellung um Otto Dix mit einer kleinen Auswahl von Werken weiterer herausragender deutscher Künstler aus dem Kunstbestand des ifa, die ebenfalls immer am Puls ihrer Zeit gearbeitet haben: Hannah Höch, Joseph Beuys, Günther Uecker und Gerhard Richter. Darüber hinaus wird in der Ausstellung auch das zeitgenössische Kunstwerk "Pandemic sound card", 2020, des bulgarischen Künstlers Antoni Rayzhekov gegenübergestellt, inspiriert von der aktuellen Corona-Situation und den möglichen Manipulationen, die derzeit bürgerliche Freiheiten bedrohen.

Gespräch mit der Kuratorin Maria Vassileva

Eine Ausstellung des ifa in Zusammenarbeit mit der Structura Gallery und dem Goethe-Institut Bulgarien.

Ausstellungsansichten

Tourneeausstellungen weltweit

Mit seinen über 20 laufenden Tourneeausstellungen und seinen vielfältigen Veranstaltungsprogrammen zur zeitgenössischen Kunst verbindet das ifa die deutsche Kunstszene mit internationalen Kulturschaffenden und bildet Kooperationen und Netzwerke. Die vielfach in Ko-Kreation mit Partnerinnen und Partnern vor Ort entwickelten Projekte umfassen verschiedene Disziplinen der modernen und zeitgenössischen Bildenden Kunst – von aktuellen Themen der Architektur, der Fotografie und des Designs über das Bauhaus bis hin zu monografischen Ausstellungen von Rosemarie Trockel oder Wolfgang Tillmans. Sie schaffen lokale Begegnungsplattformen und ermöglichen internationale Perspektiven auf weltweit relevante Themen. Interessierten Museen stellt das ifa darüber hinaus Leihgaben zur Verfügung.

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Zum Download:

Überblick über die Tourneeausstellungen (PDF)

Nina Frohm

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