Porträt der Künstlerin Helga Paris in Schwarz-Weiß.

Verstrickungen: Zur Rolle des Textilen in Kunst und Gesellschaft

Neue ifa-Ausstellung eröffnet am 11. April in Flöha als Teil des "Purple Path" der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025

Das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen zeigt in der Ausstellung "Verstrickungen: Zur Rolle des Textilen in Kunst und Gesellschaft" künstlerische Positionen aus der eigenen Kunstsammlung mit Bezug zur Geschichte des historisch bedeutenden Textilstandorts Flöha, Sachsen. Die Ausstellung entstand neu in Kooperation mit der Wüstenrot-Stiftung, der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 und ist Teil des Kunst- und Skulpturenwegs "Purple Path".

Ausstellung: 12. April – 03. August 2025 im Kunstbahnhof Flöha, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag: 12:00-18:00 Uhr, Donnerstag: 12:00-20:00 Uhr

Eröffnung: Freitag, 11. April 2025, 12:00 Uhr

Pressevorbesichtigungen finden in Absprache statt. Bitte melden Sie sich an unter: presse@ifa.de

"Verstrickungen" präsentiert elf Werke aus der ifa-Kunstsammlung, die die verwobene internationale Geschichte des Textilen beleuchten. Diese werden gemeinsam mit der lokalen künstlerischen Position "Zyklus der Baumwolle" der Chemnitzer Künstlerin Sabine Pank gezeigt. Thematisiert werden Tradition und Innovation, die Wechselwirkungen von Produktion und Material sowie die ökonomischen und sozialen Bedingungen. Textile Traditionen und Produktionen prägen die gesamte Region um Chemnitz. Ein Beispiel ist die Stadt Flöha, die bis Anfang der 1990er Jahre ein bedeutender Textilstandort war, dessen Ursprung in der Industrialisierung der Region liegt.

Die ifa-Ausstellung versammelt wichtige Pionier:innen der Kunst des 20. Jahrhunderts, die sich mit den gesellschaftlichen Verflechtungen von Textilien auseinandersetzen, darunter Hermann Glöckner, Renate Göritz, Asta Gröting, Barbara Klemm, Käthe Kollwitz, Reinhard Mucha, Helga Paris, Rosemarie Trockel und Franz Erhard Walther. 

Diese Werke stammen aus der ifa-Kunstsammlung. Darunter sind Positionen aus der grafischen Sammlung des Zentrums für Kunstausstellungen (ZfK) der DDR, die 1991 in Teilen ans ifa überführt wurde. Das ifa, das mit Sitz in Stuttgart einen ähnlichen Auftrag wie das ZfK hatte, übernahm die rund 10.000 Werke und führte diesen Teil der auswärtigen Kulturpolitik der wiedervereinten Bundesrepublik Deutschland weiter. Vier Assemblagen von Renate Göritz aus dem ursprünglichen ZfK-Bestand werden nun zum ersten Mal wieder ausgestellt. 

Gitte Zschoch, Generalsekretärin des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen: "Weltweit gibt es kaum eine Region, in der sich das Textile nicht in die Kultur- und Industriegeschichte eingeschrieben hätte. Das gilt auch für Region um Chemnitz, die in diesem Jahr europäische Kulturhauptstadt ist. Die neue ifa-Ausstellung "Verstrickungen" macht das besonders deutlich. Es war uns wichtig, den Blick auf die reiche Industrie- und Textilgeschichte in Flöha und Umgebung zu lenken. Die Werke von Käthe Kollwitz, die seit den 1960er Jahren mehr als 200-mal vom ifa weltweit gezeigt wurden, verdeutlichen aktueller denn je die Themen Menschenwürde und die Notwendigkeit sozialer Gerechtigkeit. Besonders freut mich, dass das ifa seine internationale Expertise im Kunst- und Kulturaustausch in dieses Format der Kulturhauptstadt Europas 2025 einbringt und gleichzeitig Raum für den lokalen Dialog schafft." 

Der frisch sanierte Bahnhof in Flöha öffnet nach jahrelanger Schließung zusammen mit dem Kunst- und Skulpturenweg "Purple Path" als Kunstbahnhof wieder seine Türen. Die Bahnhofshalle wird zum Schauplatz für die ifa-Ausstellung "Verstrickungen", die gemeinsam mit der Stadt Flöha und in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung realisiert wird.

Die Ausstellung wurde kuratiert von: Susanne Weiß, ifa- Institut für Auslandsbeziehungen

Mit Werken von: Antje Engelmann, Hermann Glöckner, Renate Göritz, Asta Gröting, Barbara Klemm, Käthe Kollwitz, Reinhard Mucha, Sabine Pank, Helga Paris, Judith Raum, Rosemarie Trockel und Franz Erhard Walther

 

Zum ifa und seiner Kunstsammlung

Das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen setzt sich gemeinsam mit Partnern weltweit ein für die Freiheit in Kunst, Forschung und Zivilgesellschaft. Es gibt Aktivist:innen, Künstler:innen und Wissenschaftler:innen eine Stimme und fördert Kooperationen. Basierend auf seinen Kernkompetenzen Kunst, Forschung und Zivilgesellschaft baut das ifa Netzwerke auf, um nachhaltige Wirkung zu erzielen. Das ifa wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart.

Die Kunstsammlung des ifa umfasst rund 24.000 Werke, die für die weltweite Ausstellungstätigkeit der Bundesrepublik Deutschland seit den 1970er Jahren erworben wurden. Sie beinhaltet verschiedene Disziplinen der modernen und zeitgenössischen Bildenden Kunst sowie Ausstellungen zu Architektur, Fotografie und Design. Gesellschaftspolitisch relevante Projekte und künstlerische Tendenzen des 20. und 21. Jahrhunderts spiegeln sich darin wider. Rund 10.000 Werke stammen aus der Sammlung des Zentrums für Kunstausstellungen (ZfK) der DDR, die das ifa 1991 in Teilen übernahm. Seit 2023 wird Kunstsammlung des ifa in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung beforscht. Die Aufarbeitung macht institutionelle Strukturen der auswärtigen Kulturpolitik der DDR sichtbar und zeigt bedeutende Zeugnisse der Kunst aus der DDR. Diese einzigartige Kunstsammlung wird weltweit in Tourneeausstellungen präsentiert und ist auf der digitalen Sammlungsplattform ifa Agora sichtbar.

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