Ausstellung: 21. März – 13. Juli 2025
Eröffnung: Donnerstag, 20. März 2025, 19 Uhr
ifa-Galerie Stuttgart, Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart
Pressetermine vereinbaren wir gerne persönlich unter: mail(at)corinnawolfien.com oder ifa-galerie-stuttgart(at)ifa.de
Die beteiligten Künstler:innen und Communities entwickeln Gegenentwürfe, die an lokale Erinnerungen anknüpfen. Sie gestalten Handlungsräume und zeigen, wie wir mit unserem Körper und unserer Umgebung zu allem, was uns umgibt in Verbindung stehen: durch Bewegung, Sprache, Erzählen von Geschichten, Weitergabe von Wissen und gemeinsamem Essen. Indem sie beobachten, aufzeichnen, neu kombinieren und spekulieren, schaffen die Künstler:innen alternative Bildwelten, Wissen und Formen von Zeugenschaft. Sie erneuern Erinnerungen und gestalten Zukünfte, die durch Gemeinschaft gestärkt werden. Die Praktiken appellieren an Solidarität und Gerechtigkeit als Möglichkeiten, sich miteinander zu verbinden und andere Formen des Zusammenlebens zu zelebrieren.
Die interdisziplinären Kollektive Tequiocalco, Calpulli Tecalco und Colectiva Milpa urbana entwickeln gemeinschaftliche Strategien, um Widerstand gegen die rücksichtslose Ausbeutung von natürlichen Ressourcen und traditionellem Wissen zu leisten. Sie setzen sich ein für gesunde Lebensräume und Selbstbestimmung. Lise Autogena und Joshua Portway dokumentieren die Konflikte in Grönland um Uranabbau, koloniale und neokoloniale Abhängigkeiten. Crisanto Manzano Avella, zapotekischer Filmemacher aus dem Süden Mexikos, begleitet seit Jahrzehnten seine Gemeinschaft mit der Kamera und dokumentiert sowohl Traditionen, Feste und Musik als auch politische Kämpfe. Tina Modotti fängt in ihren Fotografien die Lebensrealität der 1920er- und 1930er-Jahre in Mexiko ein, mit einem Fokus auf revolutionäre Bewegungen sowie die Lebensweisen und Traditionen der indigenen Bevölkerung und der Arbeiter:innen.
Die Arbeiten von Minia Biabiany, Katya Mora, Edith Morales und Karen Michelsen führen in die Bereiche von Spiritualität, Intuition und Poesie. Sie folgen den diasporischen Wegen von Menschen und geben Raum, von verborgenen, unterdrückten oder ungehörten Geschichten zu erzählen. In den Arbeiten von Susanne Kriemann und dem Kollektiv Panósmico ist das Material der Zeuge. In ihren Fotografien und Objekten reflektieren sie sowohl die Zusammenhänge von Kapitalismus, Kolonialismuns und petrochemischer Industrie als auch unsere Konsumkultur. Bruno Varela, Naomi Rincón Gallardo, Keiko Kimoto und Gabriel Rossell Santillán bringen in ihren Arbeiten verschiedene Perspektiven und Bildwelten zusammen – mesoamerikanisches und andines Wissen, zeitgenössische Konzepte wie queere Theorie, Cyborgs und Posthumanismus. Ihre spekulativen Arbeiten hinterfragen bestehende Normen, sind provokant und decken die Wunden auf, die das kolonial-imperiale System hinterlassen hat.
Mit Beiträgen von Lise Autogena & Joshua Portway, Minia Biabiany, Calpulli Tecalco (Angélica Palma), Colectiva Milpa Urbana, Keiko Kimoto & Gabriel Rossell Santillán, Susanne Kriemann, Crisanto Manzano Avella, Karen Michelsen, Tina Modotti, Katya Mora, Edith Morales, Fernando Palma, Panósmico, Naomi Rincón Gallardo, Tequiocalco, Bruno Varela
Kuratiert von Bettina Korintenberg, Mauricio Marcín, Gabriel Rossell Santillán im Rahmen des einjährigen Programms Agua Quemada (Verbranntes Wasser) in der ifa-Galerie Stuttgart.
Corinna Wolfien
Books Communication Art
+49(0)175 5676046
mail(at)corinnawolfien.com
ifa – Institut für Auslandsbeziehungen
presse(at)ifa.de
Miriam Kahrmann: +49 151 2645 5509
Theresa Brüheim: +49 162 1001121
Freitag, 21. März 2025
Kurator:innenführung 16:00–17:00 Uhr
Kochworkshop mit Angélica Palma Rodriguez zu anzestraler Küche und gemeinsames Abendessen, 17–20 Uhr
Mit vorheriger Anmeldung
Samstag, 22. März 2025
Lange Nacht der Museen, 18:00–1:00 Uhr
Sonntag, 6. April 2025
Familien- Kunstsonntag, 10:30–12:30 Uhr
Samstag, 17. Mai 2025
Lesung und Performance: Tzoneco I. Eine Welt-Raum-Erforschung des Berges Matlalcueyetl, 15:00–16:30 Uhr
vom Kollektiv Tequiocalco/Arte a 360 Grados. Die Veranstaltung ist Teil des 2. Stuttgarter Literaturfestivals "Über Leben".
Kunstgespräche und Führungen: Donnerstag, 27. März 2025, Freitag, 4. April 2025, Freitag, 27. Juni 2025, Freitag, 11. Juli 2025, jeweils um 16:30 Uhr
Mehr Informationen zum Begleitprogramm finden Sie auf: www.ifa.de/ausstellung/shadowily-in-different-tongues/
Agua Quemada – Jahresprogramm der ifa-Galerie Stuttgart
Die Ausstellung ist der abschließende Teil des einjährigen Programms Agua Quemada (Verbranntes Wasser) der ifa-Galerie Stuttgart, das sich von Juni 2024 bis Juli 2025 mit Themen wie diasporische Bewegungen, Erinnerung, Resistenz, Regeneration und Gemeinschaft sowie anzestrale Technologien und Wissensformen auseinandersetzt. Agua Quemada entsteht in Zusammenarbeit der sechs Kurator:innen Merv Espina, Oulimata Gueye, Paz Guevara, Bettina Korintenberg, Mauricio Marcín und Gabriel Rossell Santillán.
Über das ifa & die ifa-Galerien
Das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen setzt sich gemeinsam mit Partnern weltweit ein für die Freiheit in Kunst, Forschung und Zivilgesellschaft und bringt Menschen zusammen, die sich für eine offene Gesellschaft engagieren. Dazu schafft es analoge und digitale Räume für Begegnung, Austausch, Aushandlung und Ko-Kreation. Es gibt Aktivist:innen, Künstler:innen und Wissenschaftler:innen eine Stimme, fördert Kooperationen und verfolgt seine Ziele verstärkt mit europäischen Partnern. Basierend auf seinen Kernkompetenzen Kunst, Forschung und Zivilgesellschaft baut das ifa Netzwerke auf, um nachhaltige Wirkung zu erzielen. Das ifa wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart.
www.ifa.de
Die Galerien des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart und Berlin zeigen zeitgenössische Kunst aus einer globalen Perspektive. Postkoloniale Bewegungen werden ebenso in den Blick genommen wie künstlerische Reflexionen zu den Themen Migration, Umwelt und kulturelle Transfers. Die Welt aus einer Vielfalt und Pluralität von Perspektiven zu betrachten und neu zu erzählen, ist dabei zu einer Arbeitsweise geworden, mit der die ifa-Galerien emanzipatorische Prozesse, Interaktionen und künstlerische Räume gestalten. Im Zentrum steht dabei die Entwicklung von langfristigen Beziehungen mit Künstler:innen, Partner:innen und Besucher:innen. Die Ausstellungen und Vermittlungsprogramme entstehen in einer gemeinschaftlichen Arbeitsweise, in der globale Verflechtungen aufgespürt und in einer anderen Erzählweise neu zusammengesetzt werden.https://www.ifa.de/ausstellungen/
ifa-Galerie Stuttgart: Kontakt und Öffnungszeiten
Bettina Korintenberg, Galerieleitung und Bereichsleitung ifa-Galerien
Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart
ifa-galerie-stuttgart(at)ifa.de
Instagram: @ifa.visualarts, Facebook: @ifa.visualarts
Öffnungszeiten: Mi – So 12 – 18 Uhr; Montags, dienstags und an Feiertagen geschlossen
Eintritt frei