In the Skeleton of the Stars

Mit Werken von Minia Biabiany, Pamela Colman Smith, Karl Joseph und Marc-Alexandre Tareau, Mirtho Linguet, Loren Minzú, Beatriz Santiago Muñoz, Marcel Pinas, Apichatpong Weerasethakul. Kuratiert von Mathieu Kleyebe Abonnenc und Lea Altner.

Ausstellungsdauer: 17. Februar 2023 bis 23. April 2023
Eröffnung: Donnerstag, 16. Februar 2023, 19:00 Uhr
Kurator:innengespräch: 17. Februar 2023, 18:30 Uhr

Pressetermin: Donnerstag, 16. Februar 2023, 11:00 Uhr
ifa-Galerie Stuttgart, Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart
Bitte melden Sie sich zum Pressetermin an unter: ifa-galerie-stuttgart(at)ifa.de

Stuttgart, 09.02.2023 – Vom 17. Februar bis 23. April zeigt die ifa-Galerie Stuttgart die Gruppenausstellung In the Skeleton of the Stars. Die Ausstellung ist der letzte Teil eines dreiteiligen Ausstellungszyklus, den die beiden ifa-Galerien im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Künstler Mathieu Kleyebe Abonnenc entwickelt haben. Sie fügt sich inhaltlich in die weitgehenden Themenbereiche ein, die die Galerien in Stuttgart und Berlin in ihrem Programm 2023 vertiefen wollen: Die Themen Sound und Erde.

Die Ausstellung In the Skeleton of the Stars ist thematisch in der Karibik und dem Amazonasbecken angesiedelt und widmet sich dem politischen Potenzial der Imagination. Sie zeigt Erinnerungen, Erzählungen und Geschichten, die diese Vorstellungswelt geprägt haben. Darunter indigene Mythologien und die gewaltsame Eroberung des südamerikanischen Kontinents, durch das, was Édouard Glissant die tropische Nacht und ihre "Geister und Figuren, die auf den Schultern lasten", nennt. Die tropische Nacht – das Geräusch und die Stille, die Dunkelheit und das Licht – öffnet ein Portal zu verschiedenen Ordnungen der Wirklichkeit, befreit die Vorstellungskraft und erlaubt uns, unsere Position in der Welt zu re-konfigurieren.

In the Skeleton of the Stars ist inspiriert von der dekolonialen und ökologischen Vision des guyanischen Autors Wilson Harris, dessen Texte die Landschaft des Amazonasbeckens mit der psychischen Landschaft seiner Bewohner:innen verbinden. Seine Geschichten beschreiben eine Suche nach dem Einssein und folgen dem alten alchemistischen Denken, in dem die materielle Welt untrennbar mit der menschlichen Seele verbunden ist. Harris stellt sich ein kollektives Unbewusstes vor, in dem Menschen, Natur, Flora und Fauna ein gemeinsames Dasein teilen und das Zeiten und Kulturen überbrückt.

Die Fotoserie Mèt Bwa von Mirtho Linguet, die auf den Volkserzählungen des guyanischen Schriftstellers Michel Lohier basiert, gibt fabelhaften und beunruhigenden Figuren, mythischen Erscheinungen und dem, was der Künstler "Früchte einer tragischen Anordnung" nennt, Gestalt. Linguets Fotografien, die die subversive Kraft und Ironie des guyanischen Karnevals aufgreifen, sind Anrufungen und Beschwörungen von magischen und jenseitigen Kräften.

Beatriz Santiago Muñoz und Apichatpong Weerasethakul entwerfen in ihren Videoarbeiten ebenfalls mythologische Wesen die aus gegenwärtigen Machtkämpfen, alten Weisheiten und botanischem Wissen hervor gehen.

Der Fotograf Karl Joseph sowie der Anthropologe und Ethnobotaniker Marc-Alexandre Tareau präsentieren ein Projekt, das speziell die Beziehung der afro-guyanischen Kulturen zur biologischen Vielfalt des Amazonas untersucht.

Auch Minia Biabianys sinnlich erfahrbare Installation verwendet natürliche Materialien und Techniken mit symbolischer und kultureller Bedeutung, um die Beziehung zwischen den Menschen und der von ihnen bewohnten Landschaft zu erforschen, wobei sie die fortwährende Verbindung zur kolonialen Vergangenheit und Gegenwart von Guadeloupe in den Blick nimmt.

Seit mehr als zwanzig Jahren wird die Arbeit von Marcel Pinas von dem Wunsch geleitet, die Kultur und Sprache seiner Gemeinschaft, der Ndyuka, einem Volk der Maroon, zu bewahren. Die Maroon-Kriege und die "Maroonage" waren wichtige Meilensteine im Kampf und Widerstand gegen die Sklaverei im 18. Jahrhundert in der Karibik und im Guayana-Schild. Nachdem sie von den Plantagen geflohen waren und sich im Schutz der Wälder versteckten, führten die Maroons Befreiungskriege gegen französische und niederländische Sklavenhalter:innen. Pinas' Skulpturen, Installationen und Zeichnungen bringen diese besondere Beziehung zu Landschaft, Geschichte, Erinnerung und Sprache zum Ausdruck.

In den Videoarbeiten von Loren Minzú verwandelt sich der menschliche Körper in die ihn umgebenden Elemente Wind, Wasser, Erde und Feuer und stellt eine Verbindung zu den Planetenkonstellationen Sonne und Mond her. Diese wiederum finden einen Widerhall in den
alchemistischen Objekten des 17. Jahrhunderts, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in Deutsch und Englisch.

Konzept von Mathieu Kleyebe Abonnenc und Lea Altner in Kollaboration mit der ifa-Galerie Stuttgart.

Pressetermin
Ein Pressetermin findet am Donnerstag, 16. Februar 2022 um 11:00 Uhr in der ifa-Galerie Stuttgart statt. Um Anmeldung wird gebeten unter: ifa-galerie-stuttgart(at)ifa.de

Pressebilder finden Sie im Pressebereich des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen.

Programm

Eröffnung: Donnerstag, 16. Februar 2023, 19:00 Uhr
Ausstellungsdauer: 17. Februar 2023 bis 23. April 2023

Gespräch mit den Kurator:innen
Freitag, 17. Februar 2023, 18:30 Uhr
Die Kurator:innen Mathieu Kleyebe Abonnenc und Lea Altner diskutieren über das Konzept und geben
Einblicke in die Ausstellung. (in englischer Sprache)

Kunstgespräche und Führungen
Zu Kunstgesprächen und Führungen durch die Ausstellung und zu einem Aperitif laden wir Sie jeweils
um 16 Uhr herzlich ein am:
Donnerstag, 2. März 2023
Freitag, 10. März 2023
Donnerstag, 23. März 2023
Freitag, 21. April 2023
Für sehbehinderte und blinde Menschen finden spezielle Führungen auf Anfrage statt. Anmeldung: alber(at)ifa.de

Workshop für die ganze Familie, Kinder ab 5 Jahren mit Eltern, Großeltern, Paten ...
mit Menja Stevenson und Daniela Schulreich:
Das Spiel mit dem Zufall
Sonntag, 5. März 2023, 14 – 16 Uhr
Diesen Nachmittag überlassen wir dem Zufall und erproben mit Neugier und Entdeckerlust verschiedene Drucktechniken, bei denen es um das nicht planbare Bild geht. Ob Monotypie, Frottage oder Schnurdruck, die Techniken sind einfach, durchaus miteinander kombinierbar und fordern uns direkt zum bunten Spiel mit Formen und Farben auf. Am Ende werden wir überrascht sein, was sich in unseren Bildern alles entdecken lässt.
Anmeldung: hammerbacher(at)ifa.de

Tarot-Karten-Lesen
Sonntag, 12. März 2023, 16 – 18:30 Uhr
Zur Würdigung von Pamela Colman-Smith, deren Annancy Stories Teil der Ausstellung In the Skeleton of the Stars sind, wird Moriz Stangl den Gästen der Galerie die Tarotkarten im Harris-Crowley- und Colman-Smith-Waite-Deck legen. 1909 wurde die Schriftstellerin und Illustratorin Pamela ColmanSmith von dem amerikanischen Gelehrten und Mystiker Arthur Edward Waite beauftragt, ein Tarot-Deck zu entwerfen. Sie entwickelte eine reiche Bildsprache aus okkulter Symbolik, die zum Standard für Tarot-Deck-Illustrationen wurde.
Anmeldung: hammerbacher(at)ifa.de

Lange Nacht der Museen
Samstag, 25. März 2023, 18:00– 1:00 Uhr
Das Galerie-Team begleitet Sie in stündlichen Kurzführungen durch die Ausstellung In the Skeleton of the Stars. Zu karibischen Rhythmen mixen wir für Sie Drinks.

Lesung
Freitag, 21. April 2023, 19:00 Uhr
Die Stuttgarter Schauspielerin, Sprecherin und Regisseurin Barbara Stoll liest Auszüge aus der Erzählung "Der Palast der Pfauen" von Wilson Harris (1921– 2018). Der Roman entstand 1960. Seine Hauptfigur Donne ist ein entschlossener Eroberer. Er unternimmt eine Expedition, um Arbeitskräfte für seine Plantage zu finden. Doch im Verlauf der Reise ändert sich nicht nur das Ziel von Donnes Unternehmung, sondern auch er selbst. Wilson Harris erzählt in eindrücklichen, oft widersprüchlichen Bildern. Seine Prosa ist eine Suche nach den verschwundenen, karibischen Traditionen der guyanischen Gemeinschaft.


Kontakt und Öffnungszeiten ifa-Galerie Stuttgart
ifa-Galerie Stuttgart
Bettina Korintenberg, Galerieleitung und Bereichsleitung ifa-Galerien
Charlottenplatz 17
70173 Stuttgart
ifa-galerie-stuttgart@ifa.de
www.ifa.de
@ifa.visualarts
@ art.ifa

Di – So 12 – 18 Uhr
Montags und an Feiertagen geschlossen
Eintritt frei

Über das ifa
Das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen setzt sich als Mittler und Akteur mit seinen Netzwerken, Projekten und seiner Forschung weltweit für die Freiheit in Kunst, Zivilgesellschaft und Wissenschaft ein. Es schafft analoge und digitale Räume für Begegnung, Austausch, Aushandlung und Ko-Kreation. Das ifa fördert den Kunst- und Kulturaus- tausch in Ausstellungs-, Dialog- und Konferenzprogrammen und agiert als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Es ist weltweit vernetzt und setzt auf langfristige, partnerschaftliche Zusammenarbeit. Das ifa wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart. www.ifa.de

Über die ifa-Galerien
Die Galerien des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart und Berlin zeigen zeitgenössische Kunst aus einer globalen Perspektive. Postkoloniale Bewegungen werden ebenso in den Blick genommen wie künstlerische Reflektionen zu den Themen Migration, Umwelt und kulturelle Transfers. Die Welt aus einer Vielfalt und Pluralität von Perspektiven zu betrachten und neu zu erzählen, ist dabei zu einer Arbeitsweise geworden, mit der die ifa-Galerien emanzipatorische Prozesse, Interaktionen und künstlerische Räume gestalten. Im Zentrum steht dabei die Entwicklung von langfristigen Beziehungen mit Künstler:innen, Partner:innen und Besucher:innen. Die Ausstellungen und Vermittlungsprogramme entstehen in einer gemeinschaftlichen Arbeitsweise, in der globale Verflechtungen aufgespürt und in
einer anderen Erzählweise neu zusammengesetzt werden. www.ifa.de

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Montags und an Feiertagen geschlossen
Eintritt frei

Pressekontakt

Corinna Wolfien
Books Communication Art
+49(0)175 5676046
mail(at)corinnawolfien.com

Stefanie Alber
Presse ifa-Galerie Stuttgart
+49(0)711222 161
alber(at)ifa.de

ifa – Institut für Auslandsbeziehungen, Leitung Stabsbereich Kommunikation
Miriam Kahrmann
+49 (0)7112225 105
presse(at)ifa.de