For the Phoenix to Find its Form in Us. Restitutionsdebatte

Ein Projekt von SAVVY Contemporary in Zusammenarbeit mit dem Jameel Arts Centre und der ifa-Galerie Berlin

Ausstellung ifa-Galerie Berlin
Eröffnung: 23.06.2021, 16.00–22.00
Öffnungszeiten: 23.06.–29.08.2021 Dienstag–Sonntag 14.00–18.00 (Donnerstag bis 20:00)
Mit Pio Abad, Samia Henni, Jumana Manna, Oumar Mbengue Atakosso, Bhavisha Panchia, Michael Rakowitz

Ausstellung SAVVY Contemporary 
Eröffnung: 23.06.2021, 16.00–22.00
Öffnungszeiten: 24.06.–22.08.2021 Donnerstag–Sonntag 14.00–19.00
Mit Tanya Aguiñiga, Basel Abbas & Ruanne Abou-Rahme, Rand Abdul Jabbar, Nora Al-Badri, Memory Biwa, Benji Boyadgian, Hamze Bytyci, Nora Chipaumire, Julien Creuzet, Ndidi Dike, HumboldtHuaca, Gladys Kalichini, Maurice Mboa, Senzeni Mthwakazi Marasela, Noara Quintana, Michael Rakowitz, Gabriel Rossell Santillán, Akram Zaatari 
Und Saitabao Kaiyare & Elena Schilling (SAVVY.doc)
 

Berlin, 17.06.2021 ­- Wie kann es uns gelingen, den aktuellen Diskurs über Restitution, der sich in eine Sackgasse manövriert zu haben scheint, zu verkomplizieren? Diese Frage steht im Zentrum des Forschungs- und Ausstellungsprojektes „FOR THE PHOENIX TO FIND ITS FORM IN US. Zu Restitution, Rehabilitierung und Entschädigung“. Die derzeitigen Debatten konzentrieren sich auf den Begriff der Rückgabe und schränken damit das deutlich weitläufigere und vielschichtigere Thema der Restitution ein. Der Begriff der Rückkehr, wie er umgangssprachlich verwendet wird, bedeutet, zu einem Ort mit einem bestimmten geographischen Bezug zurückzugehen. Aber um zurückzukehren, muss man eine Vorstellung von Raum und Zeit des Fortgangs haben. Das heißt, es ist nicht möglich an Restitution zu denken, ohne an die Wunden der gewalttätigen Prozesse, die durch Enteignung, die mit epistemischer, materieller oder menschlicher Entbehrung und Zerstörung einhergehen, wie wir sie z.B. im anglophonen Kamerun, in Palästina, in Myanmar oder in Kolumbien erleben, zu denken. Wir können Restitution nicht auf die Rückgabe von Objekten reduzieren, während die Menschen, die diese Objekte erhalten sollen, weder den Luxus haben, zu atmen, noch das Land besitzen, auf dem sie ihre Samen anpflanzen können, oder der Unterkunft, in der sie Schutz suchen, beraubt sind. Wie können wir also über Restitution in einem Kontext nachdenken, in dem sich Zeit und Raum nicht nur verändert haben, sondern noch prekärer geworden sind und die Grausamkeit der Kolonialität andere Formen angenommen hat?
 
Mit dem Projekt „FOR THE PHOENIX TO FIND ITS FORM IN US. Zu Restitution, Rehabilitierung und Entschädigung“ widmen sich die Projektpartner in einer Reihe von Ausstellungen, Laboratorien, ‚Invocations‘, Publikationen und Ausstellungen den Verstrickungen der drei Schlüsselthemen Restitution, Rehabilitation und Entschädigung als Möglichkeit, über bloße Rückgabe hinauszugehen. Gleichzeitig will das Projekt die Restitutionsdebatte im deutschen und internationalen Kontext von einer anderen Position aus beleuchten und für eine stärkere Einbeziehung unterschiedlicher Perspektiven und Stimmen eintreten. Indem es die Rolle der europäischen Institutionen und ethnologischen Museen kritisch hinterfragt und betrachtet, nimmt es auch die Machtstrukturen, die Asymmetrien und die kolonialen Kontinuitäten innerhalb des Diskurses in den Blick. Dabei werden die Perspektiven von Künstler:innen, Aktivist:innen und engagierten Gemeinschaften mit denen von Wissenschaftler:innen, Forscher:innen und Institutionen verschränkt, um eine Plattform für eine dezentrale Diskussion zu bieten – eine Diskussion, die Stimmen und Positionen über Geografien und disziplinäre Grenzen hinweg einbezieht.
 
Künstlerische Leitung: Bonaventure Soh Bejeng Ndikung (SAVVY Contemporary)
Kurator:innen: Elena Agudio, Arlette-Louise Ndakoze (SAVVY Contemporary), Nora Razian und Rahul Gudipudi (Jameel Arts Centre), Alya Sebti (ifa Gallery Berlin) 

Das Projekt wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, Art Jameel und ifa Gallery Berlin. Michael Rakowitz’s Installation “The invisible enemy should not exist” wird durch die freundliche Unterstützung der Galerie Barbara Wien ermöglicht.

Presserundgang
23.06.2021
12.00    in der ifa-Galerie Berlin
14.00    bei SAVVY Contemporary
Bitte melden Sie sich für die Presserundgänge bei anna.jaeger(at)savvy-contemporary.com an. Bei Interesse kann ein späterer Termin vereinbart werden.

Adresse und Öffnungszeiten
ifa-Galerie Berlin
Linienstraße 139/140
10115 Berlin
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 14.00 – 18.00
Montags und an Feiertagen geschlossen
Eintritt frei

Weiterführende Informationen erhalten Sie auf unserer Website www.untietotie.org und über ifa-galerie-berlin(at)ifa.de 

Pressekontakt
Anna Jäger, 030-25563111 oder 030-63226129, anna.jaeger(at)savvy-contemporary.com 
Guido Jansen-Recken, +49 (0)30 284491 19, presse(at)ifa.de

Über das ifa
Das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) ist Deutschlands älteste Mittlerorganisation und feierte 2017 sein 100-jähriges Bestehen. Es engagiert sich weltweit für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben von Menschen und Kulturen. Das ifa fördert den Kunst- und Kulturaustausch in Ausstellungs-, Dialog- und Konferenzprogrammen und agiert als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Es ist weltweit vernetzt und setzt auf langfristige, partnerschaftliche Zusammenarbeit.

Das ifa wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart. www.ifa.de