Angst vor Frauen: Afghaninnen über den Geschlechterkrieg in ihrem Land

Die neue Ausgabe von KULTURAUSTAUSCH erscheint am 01. Oktober 2022.

 

Stuttgart/Berlin, 28.09.2022 

"Warum musste der Westen wegrennen?", fragt die afghanische Menschenrechtlerin Mahbouba Seraj fassungslos angesichts der desaströsen Entwicklung in ihrem Heimatland. Seit dem Abzug der NATO-Truppen im August 2021 wurden Frauen in Afghanistan von den Taliban sukzessive ihrer Rechte, Freiheit und Würde beraubt. Sie verlieren ihre Arbeit, werden zuhause eingesperrt und sollen sich dem neuen Regime fügen. Doch die neue Generation afghanischer Frauen wehrt sich. Gut ausgebildet und vernetzt wollen sie sich nicht aus dem öffentlichen Leben vertreiben lassen.

In der neuen Ausgabe von KULTURAUSTAUSCH "Angst vor Frauen" erheben sie ihre Stimme – und formulieren insbesondere eine Forderung unmissverständlich: "Vergesst uns nicht!" Über den "Verrat des Westens" spricht die Journalistin Natalie Amiri mit Mahbouba Seraj, die trotz allem leidenschaftlich für einen Dialog mit den Taliban plädiert. Zwölf afghanische Frauen berichten in aufwühlenden Protokollen von ihrem Alltag zwischen Angst, Verfolgung und Widerstand. Und in einem Brief nimmt eine Autorin (unter Pseudonym) Abschied von ihrer Schwester, die auf offener Straße von den Taliban erschossen wurde. Warum sie ihre eigenen Werke zerstören musste, erklärt Künstlerin Salwa Rahen, und die Autorin Nargis nimmt uns mit auf einen verbotenen Spaziergang durch ihre Heimatstadt Kabul.   

Weitere Einblicke in das Thema bietet der ifa-Podcast "Die Kulturmittler". In der Folge "Afghanistan: Of Values, Human Rights and Freedom" berichtet die Menschenrechtsaktivistin Negina Yari über die Arbeit aus dem Exil und sinnvolle Unterstützung für die afghanische Bevölkerung durch islamische Staaten und die internationale Gemeinschaft.

Außerdem im Heft: Die Schriftstellerin Fatin Abbas findet, dass der Kapitalismus unser Zeitgefühl stört. Rechtsanwalt Thomas Fischer blickt in die USA und nach Ungarn, um die Gefahren politischer Einmischung in die Justiz zu skizzieren. Regisseur Lauris Gundars erklärt, warum der Sturz eines Sowjetdenkmals in Lettland eine neue Ära einläutet. Und Thomas Hummitzsch rezensiert Cheon Myeong-kwans epochales Meisterwerk "Der Wal".

KULTURAUSTAUSCH gibt es an ausgewählten Bahnhofs- und Flughafenkiosken. Wir schicken Ihnen gern vorab eine Pressefahne als PDF oder ein kostenloses Rezensionsexemplar nach Erscheinen zu. Anfragen bitte an presse(at)ifa.de.

 

Über KULTURAUSTAUSCH 

Seit 1951 erscheint "KULTURAUSTAUSCH – Zeitschrift für internationale Perspektiven" vierteljährlich; 2021 feierte die Zeitschrift ihr 70-jähriges Jubiläum. Sie wird vom ifa – Institut für Auslandsbeziehungen zusammen mit dem ConBrio-Verlag herausgegeben. 
www.kulturaustausch.de

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Das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen setzt sich gemeinsam mit Partnern weltweit ein für die Freiheit in Kunst, Forschung und Zivilgesellschaft und bringt Menschen zusammen, die sich für eine offene Gesellschaft engagieren. Dazu schafft es analoge und digitale Räume für Begegnung, Austausch, Aushandlung und Ko-Kreation. Es gibt Aktivist:innen, Künstler:innen und Wissenschaftler:innen eine Stimme, fördert Kooperationen und verfolgt seine Ziele verstärkt mit europäischen Partnern. Basierend auf seinen Kernkompetenzen Kunst, Forschung und Zivilgesellschaft baut das ifa Netzwerke auf, um nachhaltige Wirkung zu erzielen. www.ifa.de

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ifa – Institut für Auslandsbeziehungen, Stabsbereich Kommunikation
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