Seit 2009 verleiht das ifa den Theodor-Wanner-Preis an Personen oder Organisationen, die mit ihrem wissenschaftlichen, sozialen, gesellschaftlichen, künstlerischen, oder unternehmerischen Engagement Herausragendes für Frieden, Völkerverständigung und den Dialog der Kulturen leisten oder geleistet haben.
Seine Verleihung geht auf die Initiative des Fördervereins für das ifa zurück. Schirmherr des Theodor-Wanner-Preises ist der Bundesaußenminister. Namensgeber des Preises ist Theodor Wanner (1875–1955), auf dessen Initiative 1917 das Deutsche Ausland-Institut (DAI), das heutige ifa, gegründet wurde.
Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro fließt zweckgebunden direkt in ein von der Preisträgerin bzw. dem Preisträger ausgewähltes kultur- und friedenstiftendes Projekt. Die Preisträgerin oder der Preisträger wird durch ein Preisobjekt geehrt. In Kooperation mit dem Steidl Verlag wird jeweils ein Porträtband veröffentlicht.
Die Auswahl der Preistragenden erfolgt durch Mehrheitsentscheidung einer Jury, die durch den Vorstand des Fördervereins und das ifa gebildet wird. Die Jury ist in ihrer Auswahl frei.
Federica Mogherini, die ehemalige Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, wurde am 18. Dezember mit dem Theodor-Wanner-Preis 2019 ausgezeichnet. Mit dem Preis wird ihr Einsatz für Frieden und Verständigung sowie für Kultur in den EU-Außenbeziehungen anerkannt. Die Laudatio hielt Bundesaußenminister Heiko Maas. In seiner Rede betont er, Mogherini habe es besser als viele andere verstanden, dass Europa nicht nur ein wirtschaftliches und politisches Projekt sein muss: "Du hast nicht nur die kulturellen Differenzen, die vielen Stimmen, die unterschiedlichen Egos und Temperamente der europäischen Außenminister gemanaged. Du hast Europa hörbar gemacht für seine Freunde und Partner in der Welt. Die fünf Jahre, in denen Du Dirigentin unseres europäischen Chors warst, hast Du großes Gespür und Durchsetzungskraft bewiesen, um Misstöne zu vermeiden. Damit hast Du Maßstäbe gesetzt für das immer noch junge Amt der Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik."
Vorschläge können unter anderem von Mitgliedern des ifa, Mitgliedern des Fördervereins für das Institut für Auslandsbeziehungen, den Beiräten und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ifa eingereicht werden.
2017: Königin Silvia von Schweden
Laudatio: Sigmar Gabriel, Bundesminister des Auswärtigen
2016: Human Rights Watch, Unabhängige Nichtregierungsorganisation
Laudatio: Dr. Bärbel Kofler, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe
2014: Ernesto Cardenal, Politiker und Theologe
Laudatio: Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestags
2013: Yoko Ono, Künstlerin
Laudatio: Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister des Auswärtigen
2011: Dr. h.c. Jacques Delors, ehem. Präsident der Europäischen Kommission
Laudatio: Dr. h. c. Hans-Dietrich Genscher, Bundesminister des Auswärtigen a. D.
2010: Carla del Ponte, Juristin
Laudatio: Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Jutta Limbach, Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts a. D.
2009: Dr. h. c. Daniel Barenboim, Dirigent
Laudatio: Dr. h.c. Joschka Fischer, Bundesminister des Auswärtigen a. D.