Gemeinsam an einem Projekt arbeiten und neue Wege gehen: Das Kulturassistentenprogramm unterstützt Organisationen aus den deutschen Minderheiten bei Kultur-, Jugend- oder Medienprojekten. Mit einem Stipendium für eine Nachwuchskraft erhält der Verein, Verband oder die Redaktion durch das ifa eine zeitlich befristete zusätzliche Arbeitskraft. Das Förderprogramm für deutsche Minderheiten im östlichen Europa und Staaten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) bietet so die Chance, außergewöhnliche Konzepte und Projektideen umzusetzen und sich institutionell weiterzuentwickeln. Die Laufzeit der Stipendien beträgt mindestens drei bis maximal sechs Monate.
Das Kulturassistentenprogramm richtet sich an Vereine, Verbände und Redaktionen der deutschen Minderheiten oder Organisation, die eng mit den deutschen Minderheiten zusammenarbeiten und die für ein Entwicklungsvorhaben oder eine Projektidee zeitlich befristet zusätzliche personelle und finanzielle Unterstützung benötigen. Am Programm nehmen zurzeit folgende Länder teil: Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Estland, Kasachstan, Kirgisistan, Kroatien, Litauen, Lettland, Moldau, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tadschikistan, Tschechische Republik, Ukraine, Ungarn, Usbekistan.
Das ifa unterstützt die Organisationen durch ein monatliches Stipendium für eine Nachwuchskraft. Die Höhe des Stipendiums zwischen 300 Euro und 500 Euro ist vom jeweiligen Land abhängig. Der Förderzeitraum beträgt mindestens drei bis maximal sechs Monate.
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten können sich zudem im Rahmen eines vom ifa organisierten Seminars untereinander vernetzen und sich in einem relevanten Thema weiterbilden. Die Themen dieser Schulungen werden auf die Bedürfnisse und Interessen der Stipendiatinnen und Stipendiaten abgestimmt. Themen sind beispielsweise Führung und Motivation von Jugendgruppen und ehrenamtlichen Teams, Moderationsmethoden, Zeitmanagement, Konfliktmanagement, Fundraising, Projektmanagement, Projektentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit, interkulturelle Kommunikation oder Train-the-Trainer-Seminare.
In einem Bilanzierungsgespräch zum Abschluss des Projekts werden die gewonnenen Erfahrungen ausgewertet und gemeinsam reflektiert, inwieweit das Ziel der Kulturassistenz erreicht wurde.
Die Stipendiatin oder der Stipendiat muss eine Nachwuchskraft der deutschen Minderheiten sein oder aus deren Umfeld stammen und sehr gute Deutschkenntnisse aufweisen. Zudem werden erste praktische Erfahrungen in der Planung und Durchführung von Jugend-, Kultur- oder Medienprojekten und das Interesse, sich längerfristig in der Institution zu engagieren, vorausgesetzt.
16. Februar 2020
Das ifa trifft in Abstimmung mit dem jeweiligen Dachverband der Minderheit und der Auslandsvertretung der Bundesrepublik Deutschland eine Auswahl aus den eingereichten Projekten. Diese Auswahl gilt vorbehaltlich der Mittelbewilligung durch das Auswärtige Amt. Alle Organisationen werden per E-Mail benachrichtigt, ob sie eine Förderung erhalten oder nicht. Die Organisationen, die eine Zusage erhalten haben, schreiben das Stipendium anschließend für mindestens 2 Wochen öffentlich aus und wählen in Absprache mit dem ifa eine Stipendiatin oder einen Stipendiaten aus.
Minderheiten können zwischen den Kulturen vermitteln und Impulse für das Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen setzen – vorausgesetzt, die Minderheiten sind gesellschaftlich anerkannt, können selbstbewusst auftreten und verfügen über attraktive Programme. Dafür müssen sie sowohl institutionell als auch personell gut aufgestellt sein. Die Programme aus dem Bereich "Deutsche Minderheiten" unterstützen deutsche Minderheiten im östlichen Europa und in den Staaten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten als zivilgesellschaftliche Akteure und Brückenbauer. Sie fördern so ein facettenreiches, aktuelles und realistisches Deutschlandbild und leisten einen Beitrag zum europäischen Einigungsprozess und zu den kulturellen Beziehungen innerhalb und außerhalb Europas.
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