Nachhaltige Entwicklung und Klimagerechtigkeit

Weltweit nimmt die Frage nach Klimaschutz und Nachhaltigkeit an Bedeutung zu, und um so wichtiger ist es, im Kampf gegen den Klimawandel global zu kooperieren und sich auszutauschen. Mit dem Themenschwerpunkt Nachhaltige Entwicklung fördert das Programm z.B. engagierte und lösungsorientierte Klimaaktivist:innen, Personen, die in nachhaltigen Startups und High Impact Businesses aktiv sind, sowie Wissenschaftler:innen, die sich mit Umweltschutz befassen. Geförderte bringen lokale Expertise mit, um passende Maßnahmen für die Realität vor Ort zu erarbeiten und umzusetzen. Auf dieser Seite befinden sich Erfahrungsberichte und spezifische Lösungsansätze aus der CCP-Community. 

Im Jahr 2024 lag ein zusätzlicher Schwerpunkt auf dem Thema Kreislaufwirtschaft mit der Fragestellung, wie Gesellschaft und Wirtschaft gleichermaßen nachhaltige Systeme schaffen können. 

CCP Fellows berichten

Paula Acosta Camargo im Interview

Sowohl die Gesellschaft als auch die Wirtschaft müssen dazu beitragen, das Problem des zunehmenden Elektroschrotts zu lösen.

Paula Acosta Camargo, CCP Fellow 2024
  • CCP Fellow 2024 bei BlackForest Solutions in Berlin
  • CEO von Wast-E in Bogotá, einem wirkungsvollen Recycling-Unternehmen für Elektroschrott
  • Führt Urban-Mining-Projekte durch und sensibilisiert für Recyclingpraktiken  

Paula, warum ist es so wichtig, Lösungen für die wachsende Menge an Elektroschrott zu finden?  

Elektroschrott enthält giftige Stoffe wie Blei, Quecksilber oder Kadmium. Wenn er nicht ordnungsgemäß behandelt wird, kann er Menschen und der Umwelt erheblich schaden. Wir produzieren weltweit jährlich etwa 56,6 Millionen Tonnen Elektroschrott, von denen aber nur 17,4 % recycelt werden. Der Abbau der Mineralien, die für die Herstellung neuer elektronischer Geräte benötigt werden, hat eine starke Verschmutzung der Flüsse in der Nähe der Abbaugebiete zur Folge. Die Flüsse in Kolumbien sind für die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinden sehr wichtig. Wir vergiften diese natürliche Ressource, auf die sie angewiesen sind.  

Was tut Ihr mit Wast-E, um diese Verschmutzung zu verringern? 

Wir können den Menschen nicht einfach sagen, dass sie sich keine neuen Handys oder Laptops mehr zulegen sollen – schließlich sind solche Geräte in unserem Alltag mittlerweile unverzichtbar. Aber wir können die Menschen zumindest für die Schäden sensibilisieren, die Elektroschrott anrichtet, und ihnen vermitteln, wie wichtig es ist, ihn richtig zu recyceln, damit sie bewusster mit ihren Geräten umgehen. Sowohl die Gesellschaft als auch die Wirtschaft müssen dazu beitragen, das Problem des zunehmenden Elektroschrotts zu lösen. Wir müssen auch Unternehmen einbinden, damit sie recycelte Mineralien nutzen, anstatt neue abzubauen. Dieser Prozess heißt „Urban Mining“: Wir arbeiten mit großen Unternehmen und informellen Müllsammler:innen und tragen große Mengen an Elektroschrott zusammen. Dann zerschreddern wir alles, um die Mineralien zu extrahieren und für neue Geräte wiederzuverwenden.  

Wie macht Ihr auf das Thema Elektroschrott in Kolumbien aufmerksam?  

Wir gehen in Schulen und klären die Kinder auf. Es wird viel einfacher, wenn Kinder schon frühzeitig lernen, nachhaltig zu handeln. Und wir unterstützen informelle Müllsammler:innen in Kolumbien. Sie haben in der Gesellschaft einen sehr schwachen Stand, obwohl sie eine so wichtige Arbeit leisten. Wast-E zahlt ihnen faire Löhne und bietet Bildungskurse für sie und ihre Kinder an.  

Wie hilft Dir Dein CCP Fellowship bei BlackForest Solutions dabei, neue Erkenntnisse für Wast-E zu gewinnen? 

Ich lerne sowohl aus den operativen als auch den strategischen Aspekten der Organisation, indem ich bei Abfallwirtschaftsprojekten assistiere, beispielsweise bei der Entwicklung eines Arbeitsplans für eine Elektroschrott-Anlage im Libanon. Zu meinen Aufgaben gehören Recherche, Kundenbindung und die Unterstützung beim Umgang mit Projekttools. Meine Erfahrungen sind insgesamt bereichernd und auf der beruflichen Ebene lohnenswert, da sie für meine weitere Laufbahn eine solide Zusammenarbeit ermöglichen. 

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