Medien und Kultur

Medien und Kultur sind wichtige Ausdrucksformen für die Zivilgesellschaft, um diverse Perspektiven aufzuzeigen und zuvor unsichtbare Themen und Stimmen sichtbar zu machen. Das CrossCulture Programm fördert engagierte zivilgesellschaftliche Akteur:innen, die in diesem Bereich tätig sind. Sie sind kreative Menschen, die die Stimmen ihrer Communities durch unterschiedliche Mittel zum Ausdruck bringen. Das Schwerpunktthema umfasst ein breites Spektrum an Aktivitäten: Geförderte sind beispielsweise aktiv in den Bereichen Filmproduktion, Journalismus, Schauspiel, Bildende Kunst, Kuration oder Theaterproduktion. Diese Seite bietet individuelle Einblicke in ihre Aktivitäten und Erfahrungen mit dem Fellowship-Programm.

Im Jahr 2025 wird ein zusätzlicher Schwerpunkt auf das Thema Erinnerungskultur gesetzt, das sich an Personen im Bereich Geschichtsvermittlung, Kuration und Forschung, Museumsarbeit, sowie Aktivist:innen, die sich mit (kollektiver) Geschichtsschreibung und -darstellung befassen, richtet.

CCP Fellows berichten

Gunjan Dixit im Interview

Die Verbindung zwischen Theater und Feminismus besteht darin, dass diejenigen eine Stimme bekommen, denen es schwerfällt, ihre Geschichten zu erzählen.

Gunjan Dixit, CCP Fellow 2024
  • CCP Fellow 2024 im Theaterraum „Kuringa“ in Berlin 
  • Theaterschaffende und -pädagogin in Kathmandu 
  • Nutzt die Intersektion von Theater und Feminismus, um soziale Themen besser sichtbar zu machen

 

Gunjan, Du hast eine Theaterlaufbahn begonnen. Was fasziniert Dich am Theater? 

Als Kind war ich extrem schüchtern. Es fiel mir schwer, in der Öffentlichkeit oder vor der Klasse zu sprechen. Aber dann bekam ich in der Sekundarschule die Möglichkeit, in einer Theateraufführung mitzuwirken, und als ich zum ersten Mal meinen Text vor einem großen Publikum aufsagte, merkte ich, dass ich eine Stimme habe und sprechen kann. Für mich ist eines der faszinierendsten Dinge am Theater, dass es niemanden diskriminiert. Es ist für alle da. Manche Gruppen haben nicht den Raum oder das Medium, um sich öffentlich zu äußern. Wenn sie aber das Theater nutzen, um ihre Perspektiven sichtbar zu machen, kann das eine starke Wirkung haben. 

Du möchtest marginalisierte Gruppen in Deine Theaterworkshops einbeziehen. Wie gehst Du dabei vor?  

Einmal habe ich eine interaktive Theateraufführung mit einer Vorstellung nur für Frauen gemacht. In Nepal gibt es nicht viele Räume, in denen Frauen ihre Geschichten erzählen können. Eine Teilnehmerin berichtete davon, wie sie in ihrer Gemeinschaft diskriminiert wurde und was das mit ihr gemacht hat. Es war sehr bewegend, ihre Geschichte kennenzulernen und sie durch die Aufführung präsent zu machen. Meiner Meinung nach besteht die Verbindung zwischen Theater und Feminismus darin, dass diejenigen eine Stimme bekommen, denen es schwerfällt, sich mitzuteilen oder sich zu öffnen. Dieser Akt des Teilens einer Erfahrung mit dem Publikum ist entscheidend, um ein Bewusstsein zu schaffen und Unterstützungssysteme aufzubauen. 

Du bist derzeit als CCP Fellow bei Kuringa, einem Raum für das Theater der Unterdrückten. Was hast Du bis jetzt gelernt? 

Meine Arbeit mit Kuringa ist faszinierend und begeistert mich. Seit Juli war ich an Projekten wie der Leitung einer großen Uraufführung in den Räumlichkeiten von Kuringa und der Teilnahme an einem Forumtheater-Workshop beteiligt. Außerdem habe ich mit einer der Theatergruppen von Kuringa für eine Aufführung im August im Rahmen des „Forumtheater-Wochenendes“ geprobt. Es ist von unschätzbarem Wert, von so vielen verschiedenen Menschen zu lernen. Ich freue mich schon jetzt darauf, diese Theaterformen in meinem eigenen Kontext in Nepal anzuwenden und zu verbreiten.  

Wie ist die Theaterszene in Nepal und was wünschst Du Dir für ihre Zukunft? 

Die Theaterszene in Nepal ist sehr lebendig. Es gibt zahlreiche Gruppen, vor allem in Kathmandu, aber auch an Orten wie Pokhara, Jhapa oder Dhading. Ich hoffe sehr, dass immer mehr junge Leute zum Theater kommen und es praktizieren, damit seine Magie verbreitet werden kann. 

Video-Interviews mit CCP Fellows

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