Elena brauchte ein ganzes Jahr, um wieder zu Kräften zu kommen und Kontakt zur belarusischen Community in Odessa aufzunehmen. Inspiriert von ihren eigenen Erfahrungen und denen anderer Migrant:innen startete sie 2021 die Fotoausstellung "Sea Heals". Außerdem beschloss sie, einen Master in Psychologie zu machen.
Auf der Suche nach kreativen Wegen, um die Resilienz in ihrer Community zu stärken, gründete Elena zusammen mit ihrer belarusischen Freundin Nadezhda Yurieva den "Hedonist Club". Bei jedem Treffen stellte eins der Clubmitglieder eine Aktivität vor, die sie glücklich macht – und alle probierten sie aus. "Wenn Menschen über etwas sprechen, was sie wirklich lieben, strahlen sie so sehr, dass es schwer ist, sich nicht mitreißen zu lassen", sagt Elena. Eine Teilnehmerin war ganz vernarrt in Düfte und brachte viele kleine ätherische Öle mit. Die Gruppe roch daran und alle stellten ihr eigenes Parfüm her. Eine andere liebte Stop-Motion-Trickfilme und zeigte allen, wie man selbst einen kurzen Clip erstellen kann. "Im Grunde haben wir uns gegenseitig beigebracht, das Leben zu genießen. Wir konnten beobachten, wie die Leute zu unserem Club kamen und ein bisschen glücklicher wurden."