Natascha Süder Happelmann (rechts) und ihre Sprecherin Helene Duldung (links) vor dem Auswärtigem Amt, 2018
Natascha Süder Happelmann (rechts) und ihre Sprecherin Helene Duldung (links) vor dem Auswärtigem Amt, 2018; Foto: Jasper Kettner

Deutscher Pavillon Venedig Biennale 2019

11. Mai 2019
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24. Nov 2019
Giardini della Biennale Sestiere Castello

30122 Venedig

Wie lässt sich Gemeinschaft jenseits von totalitärer Einheit und Gleichförmigkeit denken? Kuratorin Franciska Zólyom setzt zur Reflexion solcher Fragen auf eine Position, die ästhetische Forschung in konkreten gesellschaftlichen Zusammenhängen aktiviert, aber auch soziale, ökologische oder politische Zustände nicht nur analysiert oder kommentiert, sondern diese auch zu gestalten sucht. Sie hat die Künstlerin Natascha Sadr Haghighian ausgewählt, die mit Identitäten spielt, sie in Frage stellt und sich für den deutschen Beitrag Natascha Süder Happelmann nennt.

Natascha Süder Happelmann bringt das poetische, imaginäre und kritische Potenzial von Kunst zur Entfaltung und begegnet zu schnellen Deutungsversuchen mit freundlicher Vielförmigkeit. Ihre Arbeit artikuliert sich in Text, Bild, Raum und Sound. Ihre Stimme ist voller Fürsprache, wenn sie Widerspruch einlegt. In ihrer Kunst erzeugt sie eine starke Präsenz, um im Handeln und Sprechen mit anderen als Verstärker in den Hintergrund zu treten. Dabei arbeitet die Künstlerin vornehmlich installativ und performativ. Über kollektive Prozesse thematisiert sie den kollektiven und transdisziplinären Aspekt künstlerischer Arbeit. So haben sechs Musiker und Komponistinnen unterschiedlicher musikalischer Traditionen und Stilrichtungen eigens für die Klanginstallation „tribute to whistle“ Beiträge für die Trillerpfeife geschaffen. Die Rhythmen und Sounds sind in sich ständig verschiebenden, immer anders überlagernden Konstellationen zu hören. Drei Videos  Natascha Süder Happelmanns markieren die Etappen auf dem Weg zum „Ankersentrum“. Sie bezeugen und verknüpfen Orte wie die Ankerzentren in Bayern mit Tomatenplantagen in Apulien und dem Rettungsschiff Iuventa, das im Zollhafen von Trapani festgesetzt ist.

Kuratorin

Die Kunsthistorikerin Franciska Zólyom ist seit 2012 Direktorin der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig. 1997 bis 1999 war sie Kuratorin am Museum Ludwig Budapest. Nach einem Stipendium am Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart in Berlin leitete sie das Institute of Contemporary Art in Dunaújváros.

Kontakt

Jochen Hetterich

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D-70173 Stuttgart

Telefon: +49.711.2225.170