#3 Sebastian Stumpf und #4 Taiyo Onorato & Nico Krebs
Mit den Arbeiten von #3 Sebastian Stumpf und #4 Taiyo Onorato & Nico Krebs werden in der Kernausstellung zwei Positionen vorgestellt, bei denen performative Interventionen zentral für die künstlerische Arbeit sind. Mit den Medien Fotografie und Video kommentieren die Künstler spielerisch, manchmal ironisch das urbane Leben in der Gegenwart und dessen visuelle Konfiguration. Sie beschäftigen sich mit dem architektonischen Raum als Form gewordener Ausdruck von Gesellschaft, zeigen Lücken im Gefüge der Großstadt auf, hinterfragen Vielgesehenes und machen Unscheinbares sichtbar.
In der Gegenüberstellung der Arbeiten von Sebastian Stumpf und Taiyo Onorato & Nico Krebs zeigen sich unterschiedliche Arten von Eingriffen in das Bild. Während sich Sebastian Stumpf mit seinem Körper in Beziehung zu dem Stadt- und Landschaftsraum setzt, arbeiten Taiyo Onorato & Nico Krebs mit Pyrotechnik und Holzkonstruktionen, die durch die perspektivischen Gesetze der Optik Bestandteil der realen Architektur werden. Solche Herangehensweisen stehen für ein erweitertes Verständnis von Fotografie, Film und dokumentarischer Praxis.
Die Künstler loten auf ebenso subversive wie artistische Weise die Grenzen ihrer Arbeitsmittel aus, indem sie mit visuellen Tricks und Täuschungen Suspense und Illusion erzeugen – somit eigentlich das Gegenteil von dokumentarischer Evidenz. Damit verabschieden sie sich von der Idee, dass eine solche Haltung ohne jeglichen inszenatorischen Eingriff auskommen muss. Die Künstler nutzen Inszenierungen vielmehr, um pointiert auf die uns umgebende Bilderwelt zu reagieren.