REGINA DANIEL GOERGER & TIAROLEY: KORRESPONDENZEN

​Kalligrafie getanzt – getanzte Kalligrafie

Inspiriert von den besonderen Stimmungen, die das Licht in den Raum und über Ihre Menschen zaubert, begann Tiaroley zunächst Lebenslandschaften seiner Heimatregion Androy im Süden Madagaskars mit seinem fotografischen Auge festzuschreiben. In dieser Sensibilität für den Raum begegnete er der deutschen Performancekünstlerin R.D.G. (Butô) und gemeinsam kreierten sie den Dialog mit den Menschen in ihrem Alltagsraum, um über Ihre Kunst die mögliche Begegnung über alle Grenzen hinweg zu transzendieren, zu tanzen und zu fotografieren.

Im Herz ihrer Arbeit steht diese Begegnung, die den Betrachter in unbekannte Räume und Zeiten entführt, eine Vibration erfahren lässt, die die Möglichkeit eines großen gemeinsam geteilten Lebenshauses auf der Erde erscheinen lässt. So bleibt die Performance lebendig im Gedächtnis des Raumes und Ihrer Menschen erhalten.

Mit einer einfachen Canon Kamera schafft es der Künstler, die ungewöhnliche Annäherung der Performancekünstlerin zum madagassischen Lebensraum und seinen Menschen festzuhalten, die sich in der mystischen Atmosphäre der Fotografien widerspiegelt. Das Künstlerpaar nimmt bewusst eine Rolle an, die das Umschwingen vom anfänglichen Misstrauen der madagassischen Mitmenschen Tiaroleys hin zur Bewunderung, Neugierde und Offenheit gegenüber dem/der Fremden ermöglicht. Dieses Umschwingen bildet das Herz ihrer Projekte.

Die Gemeinschaftsausstellung "Korrespondenzen : Kalligrafie getanzt – getanzte Kalligrafie, eine madagassische-deutsche Kollaboration" führt in das Universum des Künstlertandems ein: Fotografien Tiaroleys und die zu Ihnen in Korrespondenz stehenden, mit madagassischen Pigmenten grundierten Kalligrafien von R.D.G., ("Verlängerung der Schrift eines Körpers im Raum mit dem Pinsel, der auf der Leinwand tanzt") sowie Buchobjekte / Installationen, die getanzte und erlebte Räume Madagaskars (2013-2021) und Fotos Afrikas (Littoralprojekt 2005-2012 in 13 Ländern) widerspiegeln.

Diese Ausstellung wird durch das Programm Künstlerkontakte unterstützt.