Mukenge/Schellhammer, Tropical dream, Acryl auf Leinwand, 230 x 120, Stuttgart 2020, © Mukenge/Schellhammer

Pool Malebo

11. Mär 2022
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01. Mai 2022
ifa-Galerie Stuttgart
Charlottenplatz 17
70173 Stuttgart

Pool Malebo ist ein bekannter Ort in Kinshasa, eine tropische Flusslandschaft. Seit der Kolonialzeit ist sie gleichsam ein reales Handelszentrum wie eine fiktive Projektionsfläche europäischer Fantasien. Ausgehend von diesem internationalen Umschlagplatz der Waren und Bilder erkundet das kongolesisch/deutsche Duo Mukenge/Schellhammer in der multimedialen Ausstellung Pool Malebo das fiktionale Potenzial aktueller Darstellungen von Fremdheit.

 Die Einbettung zeitgenössischer Bilder und Erzählungen in fantastische und spekulative Szenarien entdeckt den Akt der Repräsentation des Anderen als einen Prozess der Exotisierung, der Bedeutungen herstellt und Realitäten produziert. Mukenge/Schellhammer bearbeiten die Schichten realer und imaginärer Bildwelten, die unser kollektives (Un)Bewusstsein prägen und setzen sich einem Prozess strategischer Autoexotisierung aus. Es entstehen gemeinsame Gemälde, die sie in der Ausstellung durch szenografische Eingriffe, digitale Malerei und experimentelle Videos zu einer mehrdimensionalen, multimedialen Erzählung erweitern. Alterität und das Gegenüber werden nicht nur präsentiert oder kritisiert, sondern miteinander bearbeitet und nach ihren Möglichkeiten befragt, um andere, bessere oder schlicht interessantere Bilder zu entwerfen, die Teil unserer kollektiven Vorstellungswelt werden können.

Die Ausstellung ist als kontinuierlicher Prozess von Bedeutungs(um)bildung angelegt. Die digitalen und analogen Malereien, experimentellen Videos und Installationen sind als Arbeitsserie zwischen Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo und Deutschland seit dem Aufenthalt des Duos in der Akademie Schloss Solitude 2021 und 2022 entstanden und werden während der Ausstellung im Raum von den Künstler:innen weiterentwickelt. Die ifa-Galerie wird zu einer Kartografie realer und imaginärer Bilder, die in immer wieder neuen Konstellationen zusammenfinden und unsere Vorstellungswelten de- und recodieren. Die Besucher:innen sind eingeladen, Teil dieses Prozesses zu werden, mit Christ Mukenge und Lydia Schellhammer ins Gespräch zu kommen und gemeinsam an einem kollektiven Werk zu arbeiten, das die Ausstellung in offener Form erweitert. 

Zur Ausstellung erscheint eine prozessual angelegte Publikation mit Beiträgen von Marian Kaiser, Jean Kamba, Bettina Korintenberg und Elke aus dem Moore.  
Kuratorisches Konzept: Bettina Korintenberg im Gespräch mit dem Duo Mukenge/Schellhammer 

Rahmenprogramm

Donnerstag, 10. März 2022: Ausstellungseröffnung

18.30 – 21.30 Uhr: Ausstellungseröffnung

Samstag, 12. März 2022: Offenes Atelier

15:00 – 18:00 Uhr: Jeden Samstag sind die Künstler:innen Christ Mukenge und Lydia Schellhammer vor Ort und laden ein, ins Gespräch zu kommen und gemeinsam an (Vorstellungs)Bildern zu arbeiten. 

Freitag, 18. März 2022: Führung und Kunstgespräche

16:00 – 17:00 Uhr: Die Kunsthistorikern Andrea Welz gibt eine Führung durch die Ausstellung. Im Anschluss Einladung zum Aperitif.

Samstag, 19. März 2022: Offenes Atelier

15:00 – 18:00 Uhr: Jeden Samstag sind die Künstler:innen Christ Mukenge und Lydia Schellhammer vor Ort und laden ein, ins Gespräch zu kommen und gemeinsam an (Vorstellungs)Bildern zu arbeiten.

Samstag, 26. März 2022: Offenes Atelier

15:00 – 18:00 Uhr: Jeden Samstag sind die Künstler:innen Christ Mukenge und Lydia Schellhammer vor Ort und laden ein, ins Gespräch zu kommen und gemeinsam an (Vorstellungs)Bildern zu arbeiten.

Donnerstag, 31. März 2022: Führung mit der Kuratorin

ab 16:00 Uhr: Dialogische Führung durch die Ausstellung mit der Kuratorin Bettina Korintenberg.
ab 17:00 Uhr: Der Medientheoretiker und Autor Marian Kaiser lebt in Berlin und Kinshasa. Er lädt ein zum Gespräch über imaginäre Orte, Fiktion und Fabulation.

Freitag, 8. April 2022: Führung und Kunstgespräche

16.00 – 17.00 Uhr: Die Kunsthistorikern Andrea Welz gibt eine Führung durch die Ausstellung. Im Anschluss Einladung zum Aperitif.

Freitag, 8. April 2022: Talk mit Gitte Zschoch, Jean Kamba und Elke aus dem Moore

19:00 – 20:00 Uhr: Netzwerk Kinshasa – internationale Zusammenarbeit im postkolonialen Kontext. Talk mit Gitte Zschoch, Jean Kamba und Elke aus dem Moore.

Gitte Zschoch war Gründungsdirektorin der Außenstelle des Goethe-Instituts in Kinshasa und arbeitete unter anderem an den Standorten in Seoul, Tokio und Johannesburg. Seit 2021 ist sie Generalsekretärin des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa).
Jean Kamba ist Kommunikationswissenschaftler, Schriftsteller und Kunstkritiker. Er ist Forschungsassistent an der Académie des Beaux-Arts in Kinshasa und eines der Mitglieder des Netzwerks "Another road map school." Kamba war an der Organisation der ersten "Biennale de Kinshasa (YANGO)" beteiligt.
Elke aus dem Moore ist Direktorin der Akademie Schloss Solitude.
Moderation: Bettina Korintenberg (Leiterin der ifa-Galerie Stuttgart)

 

Samstag, 9. April 2022: Offenes Atelier

15:00 – 18:00 Uhr: Jeden Samstag sind die Künstler:innen Christ Mukenge und Lydia Schellhammer vor Ort und laden ein, ins Gespräch zu kommen und gemeinsam an (Vorstellungs)Bildern zu arbeiten.

Donnerstag, 14. April 2022: Konzert Lova Lova

19:00 – 21:00 Uhr: Wilfried Luzele, aka Lova Lova, ist Musiker und Performer. In der alternativen Kulturszene von Kinshasa ist er durch seinen Mix aus Rock und Afro-Punk mit traditioneller kongolesischer Musik bekannt geworden. Er singt in Lingala, Kikongo und Französisch. Seine Texte beschreiben kraftvoll und mit Humor das urbane Leben in Kinshasa. Er überträgt den Puls der Stadt in seine Tanzmusik.

Donnerstag, 28. April 2022: Führung und Kunstgespräche

16.00 – 17.00 Uhr: Die Kunsthistorikern Andrea Welz gibt eine Führung durch die Ausstellung. Im Anschluss Einladung zum Aperitif.

Samstag, 30. April 2022: Führung und Kunstgespräche

16.00 – 17.00 Uhr: Die Kunsthistorikern Andrea Welz gibt eine Führung durch die Ausstellung. Im Anschluss Einladung zum Aperitif.

ifa-Galerien

Die ifa-Galerien zeigen Bildende Kunst, Architektur und Design einer globalisierten Welt. Seit 1971 werden in Stuttgart und seit 1991 in Berlin Gegenwartskunst und aktuelle kultur- und gesellschaftspolitische Entwicklungen aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa thematisiert. Ausstellungsreihen geben über nationale Grenzen hinweg Einblick in weltweit agierende Kunstszenen. Gespräche, Vorträge und Diskussionen ermöglichen den Besucherinnen und Besuchern den direkten Kontakt mit Künstlerinnen und Künstlern und Kuratorinnen und Kuratoren.

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