"For the phoenix to find its form in us", Key-Visual, © Juan Pablo García Sossa

For the Phoenix To Find Its Form in Us

24. Jun 2021
Eröffnung: 23.06.2021, 16:00 - 22:00 Uhr
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29. Aug 2021
ifa-Galerie Berlin
Linienstraße 139-140
10115 Berlin

Mit: Pio Abad, Samia Henni, Jumana Manna, Oumar Mbengue Atakosso, Bhavisha Panchia, Michael Rakowitz

Wie kann es gelingen, den aktuellen Diskurs über Restitution – der sich in eine Sackgasse manövriert zu haben scheint – zu verkomplizieren?
Die derzeitigen Debatten konzentrieren sich auf den Begriff der Rückgabe und schränken damit das deutlich weitläufigere und vielschichtigere Thema der Restitution ein. Der Begriff der Rückkehr, wie er umgangssprachlich verwendet wird, bedeutet, zu einem Ort mit einem bestimmten geographischen Bezug zurückzugehen. Aber um zurückzukehren, muss man eine Vorstellung von Raum und Zeit des Fortgangs haben. Restitution kann nicht gedacht werden, ohne die Wunden zu thematisieren, die durch Enteignung zu den jeweiligen Zeitpunkten zugefügt wurden, ebenso wie an die Gewalt, die mit epistemischer, materieller oder menschlicher Entbehrung und Zerstörung einhergeht, wie beispielsweise im anglophonen Kamerun, in Palästina, in Myanmar oder in Kolumbien.
Restitution kann nicht auf die Rückgabe von Objekten reduziert werden, während die Menschen, die diese Objekte erhalten sollen, weder den Luxus haben, das Land zu besitzen, auf dem sie ihre Samen anpflanzen können oder der Unterkunft, in der sie Schutz suchen, beraubt sind. Wie kann also über Restitution in einem Kontext nachgedacht werden, in dem sich Zeit und Raum nicht nur verändert haben, sondern noch prekärer geworden sind und die Grausamkeit der Kolonialität andere Formen angenommen hat?
 
Mit dem Projekt wird die Restitutionsdebatte im deutschen und internationalen Kontext von einer Position aus beleuchtet, die eine stärkere Einbeziehung unterschiedlicher Perspektiven und Stimmen fördert. Die Künstler:innen, Kurator:innnen und Aktivst:innen des Projekts hinterfragen die Rolle der europäischen Institutionen und ethnologischen Museen kritisch und betrachten die politischen, ökonomischen und institutionellen Kontexte, in denen sich diese Organisationen befinden. Dabei findet eine Auseinandersetzung statt, wie der gegenwärtige Diskurs mit lokalen Überlegungen zu Fragen der Rehabilitierung und Wiedergutmachung  in einem größeren Kontext gedacht werden kann, indem die Perspektiven von Künstler:innen, Aktivist:innen und engagierten Gemeinschaften mit denen von Wissenschaftler:innen, Forscher:innen und Institutionen verschränkt werden. Das Projekt fungiert als Plattform für eine dezentrale Diskussion, die Stimmen und Positionen über Geografien und disziplinäre Perspektiven hinweg miteinbezieht.

Ein Forschungs- und Ausstellungsprojekt mit Invocations und Publikationen in Zusammenarbeit mit SAVVY Contemporary, dem Jameel Arts Center (Dubai) und der ifa-Galerie Berlin.

Listen to Things
More often than Beings,
Hear the voice of fire,
Hear the voice of water.
Listen in the wind,
To the bush that is sobbing:
This is the ancestors, breathing.

Birago Diop, "Spirits"

Tuesday: The Phoenix

It is enough that you pass by words
For the phoenix to find its form in us,
And for the spirit born of its spirit to give birth to a body…
Spirit cannot do without a body
To fire with itself and for itself, cannot do without a body
To purge the soul of what it has hidden from eternity
So let's take fire, for nothing, but that we become one!

Mahmoud Darwish from "The Seven Days of Love"

Team

Team

Künstlerische Leitung: Bonaventure Soh Bejeng Ndikung (SAVVY Contemporary)
Kurator:innen: Elena Agudio, Arlette-Louise Ndakoze (SAVVY Contemporary), Nora Razian und Rahul Gudipudi (Jameel Arts Centre), Alya Sebti (ifa-Galerie Berlin)

Team SAVVY Contemporary

Ausstellungsproduktion: António Pedro Mendes
Kuratorische Assistenz (Ausstellung): Kelly Krugman, Meghna Singh
Kuratorische Assistenz, Lektorat (Recherche, Bulletins): Sagal Farah, Meghna Singh  
Koordination Laboratorien: Billy Fowo
Management: Lynhan Balatbat-Helbock, Lema Sikod
Kommunikation: Anna Jäger
Graphikdesign: Juan Pablo García Sossa
Art Handling: Kimani Joseph, Rafal Lazar
Lichtdesign: Emilio Cordero
Technik: Bert Günter

Ausstellung am SAVVY Contemporary

Eröffnung: 23.06.2021, 16:00–22:00
Öffnungszeiten: 24.06.–22.08.2021 Donnerstag–Sonntag 14:00–19:00
Mit: Tanya Aguiñiga, Basel Abbas & Ruanne Abou-Rahme, Rand Abdul Jabbar, Nora Al-Badri, Memory Biwa, Benji Boyadgian, Hamze Bytyci, Nora Chipaumire, Julien Creuzet, Ndidi Dike, HumboldtHuaca, Gladys Kalichini, Maurice Mboa, Senzeni Mthwakazi Marasela, Noara Quintana, Michael Rakowitz, Gabriel Rossell Santillán, Akram Zaatari, Saitabao Kaiyare & Elena Schilling

Zur Seite des SAAVY Contemporary

Team ifa-Galerie Berlin

Ko-Direktorinnen: Inka Gressel & Susanne Weiß
Ausstellungsproduktion: Stefano Ferlito, Ev Fischer und Matthias Merker zusammen mit Katharina Bevand, Ximena Ferrer Pizarro, Tristan Rolin, Keanu Sapadi, Simon von Krosigk
Digitale Kommunikation: Anna Giannessi

Das Projekt wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, Art Jameel und ifa-Galerie Berlin. Michael Rakowitzs Installation "The invisible enemy should not exist" wird durch die freundliche Unterstützung der Galerie Barbara Wien, Berlin ermöglicht.

Öffnungszeiten der ifa-Galerie Berlin

Dienstag – Sonntag: 14:00 – 18:00 Uhr
Donnerstags: 14:00 – 20:00
Montags und Feiertags geschlossen

Eintritt frei

 

ifa-Galerien

Die ifa-Galerien zeigen Bildende Kunst, Architektur und Design einer globalisierten Welt. Seit 1971 werden in Stuttgart und seit 1991 in Berlin Gegenwartskunst und aktuelle kultur- und gesellschaftspolitische Entwicklungen aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa thematisiert. Ausstellungsreihen geben über nationale Grenzen hinweg Einblick in weltweit agierende Kunstszenen. Gespräche, Vorträge und Diskussionen ermöglichen den Besucherinnen und Besuchern den direkten Kontakt mit Künstlerinnen und Künstlern und Kuratorinnen und Kuratoren.

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Kontakt

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Linienstraße 139/140
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Telefon: +49.30.284491.40